Mit dem Fahrrad im Spreewald unterwegs

Spreewald

Sieben Jahre nach dem einschneidenden Erlebnis am Balaton ist wieder einmal eine mehrtägige Fahrradtour geplant.
Diesmal kommt Ansgar noch mit. Zusammen haben wir beschlossen eine feste Unterkunft zu wählen und von dort aus lieber in Tagestouren die Gegend zu befahren.
Als Ziel wurde der Spreewald ins Auge gefasst.
Eine Unterkunft für uns fanden wir in Burg im Spreewald.

Dort ging es dann auch am 25.08.2003 hin.

Verstaut haben wir alles in einem Pkw – was schon an ein kleines Wunder grenzte, da auch die Fahrräder darunter waren.

Unsere Unterkunft war ein Privatapartment im Zentrum von Burg. Im Erdgeschoss fand sich die Küche nebst Sitzecke. Im Obergeschoss, das über eine recht steile und schmale Treppe erreicht wurde, waren dann die zwei Schlafzimmer und das Bad. Ansgar und Lars teilten sich eigentliche Schlafzimmer mit Doppelbett, wohingegen ich in das Wohnzimmer einzog. Hier war eine dritte Schlafstätte eingerichtet, auf der ich es mir gemütlich machte.

Von der Vermieterin wurden wir ausgesprochen freundlich empfangen. Sie zeigte uns die Wohnung und gab uns Tipps für den Einkauf. Das war auch unsere erste Erledigung, nachdem wir durch das Ausladen der Fahrräder wieder Platz im Auto hatten. In einem nahen Einkaufsmarkt kauften wir das Nötigste für die Woche ein. Am Wichtigsten waren für uns die Getränke.

Nachdem wir uns dann letztendlich eingerichtet hatten ging es erst einmal auf Erkundungstour. Zunächst ging es zum Spreewaldhafen. Auf der Suche nach einem Lokal für das anstehende Abendessen erkundeten wir die Ortschaft Burg bis zum Südumfluter. Hier an der Hauptstraße fanden wir einen Bootsverleih wieder, den ich bereits von meinem ersten Aufenthalt kannte. Wir nutzten die Gelegenheit und erkundigten uns nach den Verleihmodalitäten, um eventuell auf diese Freizeitattraktion zu nutzen.

Am nächsten Tag stand dann unsere Tagestour an. Zu Beginn war es noch etwas kühl, was sich aber im Verlauf des Tages ändern sollte. Nachdem wir den Einstieg in die Strecke gefunden hatten, ging es auf den gut ausgeschilderten Fahrradwegen in Richtung Cottbus. Mit Erreichen der Ortsgrenze orientierten wir uns ostwärts, um nicht in die City zu gelangen. Auf unserem Weg in Richtung Peitzer Seenplatte kamen wir noch einem Funpark vorbei. Hier nutzten wir die Gelegenheit, um uns auf den Hügel etwas zu amüsieren und einige Fotos von uns zu machen.  Zu meinem Bedauern hatte ich meine Digitalkamera leider auf den Schwarz-Weiß-Modus gestellt. Warum – kann ich heute nicht mehr nachvollziehen und es hat mich wirklich geärgert, da wir zwar tolle Fotos gemacht haben, aber die halt alle schwarz-weiß waren.

Von Cottbus aus ging es am Recyclingzentrum vorbei nach Lakoma. Hier fanden wir eine angenehme Nebenstrecke in Richtung Peitzer Seenplatte, die wir dann nach einer zügigen Fahrt erreichten.

Nach einer kurzen Rast inklusive Fotostopp ging es dann durch die Seenlandschaft nach Peitz. Hier wollten wir eigentlich etwas zu Mittag essen, fanden aber keine geeignete Gastronomie, sodass es weiter ging. Über Nebenstrecken sollte es an den Nordumfluter gehen, dem wir dann in Richtung Burg folgen wollten. Zum einen fanden wir den Einstieg in die Strecke nicht, da die Beschilderung hier nicht so gut war, zudem hatten wir noch nichts zu Mittag gegessen. Wir machten uns auf die Suche nach einer Lokalität und wurden schließlich an einer Schlachterei fündig, die gleichzeitig einen Imbiss betrieb.

Nach erfolgter Stärkung nahmen wir die Rückfahrt neuerlich in Angriff. Diesmal fanden wir den Weg in Richtung Nordumfluter, auf dessen Hochwasserdamm wir uns dann, dem Wind ausgesetzt, fortbewegten. Highlight hier war noch ein Bauer, der sein Feld bearbeite. Es staubte derart, dass der gesamte Radweg in einer Staubwolke lag, die wir durchqueren mussten.

Die erste Radtour fand, nach insgesamt knapp 70 Kilometern, ihr Ende am Bismarckturm, wo wir uns am Imbisswagen ein isotonisches Getränk gönnten.

Den Abend verbrachten wir dann in unserer Ferienwohnung bei Gesprächen und Gesellschaftsspielen.

Der zweite Tag gehörte nicht dem Radfahren, sondern dem Paddeln. Der Spreewald, bekannt als Kanugebiet, bietet viele Bootsverleihe, so dass es für uns kein Problem war, ein Kanu zu bekommen.

Bereits am frühen Vormittag ging es auf dem Südumfluter los. Lars zeigte sich skeptisch, da ihm dieses Fortbewegungsmittel gar nicht recht war. Die Konsequenzen daraus sollten sich später am Tag zeigen, als nur noch Ansgar uns ich das Kanu vorwärts brachten.

Bei nasskaltem Wetter ging es los und der erste Teil der Strecke war der gerade und breite Südumfluter. Wir brauchten auch diesen Teil der Strecke, um uns aufeinander einzustellen. Nach etwa 700 Metern ging es ins Kleine Leineweberfließ ab. Über dieses konnte man die anderen Fließe befahren.

Nach unserer ersten Schleuse, die wir bewältigt hatten und als die Fließe immer kleiner wurden, suchten wir uns eine Gaststätte, an der wir halten konnten. Danach ging es weiter bis zu unseren zweiten rast, die auch gleichzeitig die Mittagspause war.

Mittlerweile hatten wir auch genug vom Paddeln und das Wetter wurde auch nicht viel besser, sodass wir beschlossen den Rückweg anzutreten. Über die kleineren und gewundenen Fließe ging es noch. Hier fiel auch nicht groß ins Gewicht, dass Lars sich nur sporadisch am Paddeln beteiligte. Erst als wir wieder auf den Südumfluter trafen und neben der Strömung auch noch mit dem Wind zu kämpfen hatten, war der Ausfall von Lars sehr unangenehm. Letztlich mussten Ansgar und ich die Hauptarbeit leisten. Lars zeichnete sich durch seine Kommentare aus, die er ob der Sportart und unserer Mühen von sich gab.

Direkt am Bootsverleih genehmigten wir uns erst einmal ein Getränk, bevor es zur Ferienwohnung zurückging. Für den heutigen Abend stand ein selbstgemachtes Abendessen auf dem Programm. Als wir für dieses einkauft6en, musste Lars bereits das erste Mal seinen Getränkevorrat ergänzen, damit die nächsten Tage abgedeckt waren.

Am dritten Tag stand wieder Fahrrad fahren auf dem Programm. Wieder war eine Strecke von etwa 70 Kilometer geplant. Diesmal ging es zunächst über den Bismarckturm nach Byhleguhre. Nachdem wir am dortigen See in den Spreewald abgebogen waren, folgten wir den Waldwegen in Richtung Straupitz.

Hier kamen wir dann an einer Wegkreuzung auf die geniale Idee uns zu trennen, um zu sehen, welcher der drei Wege schneller ans Ziel führt. Am Ortseingang von Straupitz war ich dann esrt einmal allein. Nach kurzer Zeit traf ich jedoch auf Lars, der bereits in Straupitz nach uns gesucht hatte. Wer letztlich von uns beiden früher angekommen war, konnte nicht geklärt werden, da wir nicht auf denselben Wegen nach Straupitz hereingekommen waren. Zu vermuten ist jedoch, dass Lars schneller vorangekommen war.  Es fehlte jedoch noch Ansgar. Weit und breit keine Spur von ihm. Die Mobilfunktechnik war zu dieser Zeit noch nicht so weit ausgereift, dass es uns gelang ihn zu kontaktieren. Irgendwann fanden wir ihn auf einer unserer Suchaktionen in Straupitz wieder. Nun konnte es gemeinsam weitergehen.

In Straupitz machten wir dann erst einmal an einem Kiosk eine kurze Kaffeepause. Danach ging es in Richtung Alt Zauche. Die Wege dorthin waren reine Wirtschaftswege und dem Entsprechend mit Betonplatten befestigt und vor allen Dingen lange gerade Strecken.

Nach Alte Zauche sollte es in Richtung Leipe gehen. Tatsächlich führte uns die Strecke jedoch nach Lübbenau und wir kamen am Schlosspark in Lübbenau raus. Von hier ging es dann nach einer kurzen Pause am Spreewaldhafen weiter nach Leipe und über die Ringchaussee zum Bismarckturm. Mittlerweile war es schon fester Bestandteil die Tour am Bismarckturm bei einem isotonischen Kaltgetränk enden zu lassen.

Der vierte Tag war als Ruhetag eingeplant. Wir machten eine Pkw-Tour auf den Polenmarkt nach Gubin. Wir bummelten, auf der Suche nach einem Fußballtrikot für Sönke, über die Märkte und nahmen dort in einem polnischen Restaurant ein Mittagessen zu uns.

Danach ging es über den Tagebau bei Jänschwalde zurück. Hier machten wir einen ausgiebigen Stopp, um die gewaltigen Ausmaße des Tagebaus und der genutzten Fahrzeuge zu fotografieren.

Der nächste Tag gehörte wieder dem Fahrrad fahren. Nachdem wir am Tag zuvor bereits kurz den Tagebau gesehen hatten, wollten wir nun mit dem Fahrrad dort hin. Wir fuhren über Werben und den Norden von Cottbus in Richtung Jänschwalde. Highlight auf der Strecke dorthin war eine alte Abraumhalde, die wir befahren konnten. Nachdem wir uns die paar Höhenmeter hinauf gequält hatten, konnten wir den Ausblick über diesen erhöhten Standort genießen.

Von Jänschwalde aus ging es am Nordumfluter zurück bis nach Burg. Insgesamt kamen wir an diesem Tag auf etwas mehr als 75 Kilometer. Erwähnenswert bleibt, dass wir an diesem Tag die einzige nennenswerte Steigung des Urlaubs fuhren – nämlich die Abraumhalde.

Am darauffolgenden und letzten Tag war eine lange Tour bis Schlepzig geplant. Das Wetter war gut und die Strecke sollte über Lübbenau und Lübben gehen.

Bis Lübbenau folgten wir dem Gurkenradweg und machten am Spreewaldhafen unsere erste kurze Pause. Auf dem folgenden Streckenabschnitt nach Lübben hatten wir dann zunächst kleinere Probleme den richtigen Radweg zu finden. Es sollte zwar weiterhin der Gurkenradweg sein, die Ausschilderung wurde aber an einer Stelle durch uns übersehen und wir arbeiteten uns mit der Karte wieder in Richtung der richtigen Strecke.

Auf diesem Teil der Strecke zog sich Lars aus der Tour zurück, so dass Ansgar und ich den Rest allein fuhren. Nachdem wir Lübben erreicht hatten, ging es durch die nördlich gelegene Seenlandschaft bis Schlepzig. Dort kurvten wir erst ein wenig durch den Ort und suchten dann eine Örtlichkeit für eine Mittagspause.

Nach der Mittagsrast ging es über Caminchen und Straupitz zurück nach Burg. In Straupitz überraschte uns dann noch kurz der Regen, so dass wir die Rückfahrt kurzfristig unterbrechen mussten.
Insgesamt sind wir an diesem Tag knapp 83 Kilometer gefahren.
Lars hatte unsere Abwesenheit ausgenutzt und während der Zeit das Gurkenfest in Burg besucht. Außerdem hatte er ein Lokal für das Abendessen ausfindig gemacht, sodass wir etwas Neues ausprobieren konnten. In den späten Abendstunden wurden wir dann noch von einem Feuerwerk überrascht, dass aus meinem Zimmerfenster gut zu sehen war.

Am nächsten Tag ging es dann wieder zurück nach Hildesheim. Bereits am Vortag hatten wir die Fahrräder wieder verstaut, sodass nur noch das Gepäck eingeladen werden musste. Nachdem wir tatsächlich alles wieder ins Auto hineinbekommen hatten, gönnten wir uns eine entspannte Heimfahrt.

Datum Trip Zeit AVS Vmax
26.08.2003 69,29 03:22:55 19,6
28.08.2003 68,93 03:25:38 20,1 47,6
30.08.2003 75,08 03:31:25 21,3 47,4
31.08.2003 82,49 03:41:42 22,3 37,1
Gesamt 295,79 14:11:40

 

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