U.S.A. – die Westküste

Kalifornien 1992

Der zweite Trip in die Vereinigten Staaten sollte nach Kalifornien gehen.
Zusammen mit Michael “Lothar” Standke und Katrin Krause sollte dieser Urlaub in Angriff genommen werden.
Nach einer gemeinsamen Planungsphase ging es dann im Mai 1992 los.

Samstag, 23.05.1992

Morgens um 06:20 Uhr fuhr unser Zug in Richtung Frankfurt / Main. Von dort ging es mit United Airlines zunächst nach Washington, wo die Immigration erfolgte.
Hier gab es die ersten leichten Probleme. Nach dem Anstehen wurde durch den Einwanderungsbeamten festgestellt, dass Michael die falsche Immigrationkarte ausgefüllt hatte.
Eine daraus resultierende Diskussion brachte den Beamten derart auf, dass er zu Michael lediglich sagte “go behind the line”. Damit musste er sich erneut anstellen, um in die USA einzureisen.

Aber auch das wurde geschafft und es gab im Flughafenrestaurant dass erste Bier auf amerikanischem Boden. Nach kurzem Aufenthalt ging es weiter in Richtung San Francisco. Schon damals ein Nichtraucherflug.
Gegen 19:30 Uhr Ortszeit kamen wir dann in San Francisco an. Damit belief sich die Reisezeit auf ungefähr 21 Stunden.
Damit jedoch nicht genug mussten wir noch unseren Mietwagen in Empfang nehmen. Der Autoverleih war direkt im Flughafen. Man bat uns zu warten. Nach einer relativ langen Wartezeit, die Schlange der Wartenden hatte sich mittlerweile komplett abgebaut, fragten wir mal dezent nach.

Die Antwort entsprach nicht unseren Erwartungen. Das Reisebüro hatte den Mietwagen ab Los Angeles gebucht und nicht San Francisco, wo wir ankamen. Wie es dazu kam, konnte nie geklärt werden. Auf jeden Fall war man gerade dabei den Transfer des Mietwagens nach San Francisco zu organisieren.
Da dies einige Stunden in Anspruch nehmen würde – und wir diese Zeit nicht verschwenden wollten – einigten wir uns auf einem Minivan als Ersatzfahrzeug. Am nächsten Morgen sollte dann an einer Car Rental Station das Fahrzeug getauscht werden.
Jetzt ging es nur noch auf Motelsuche. Da es mittlerweile stockfinster war, beschränkten wir uns auf die Motels in Flughafennähe und fanden ein HoJo-Motel (Economy Inn), 701 Airport Boulevard, South San Francisco.
Noch einen Drink aus dem Automaten und dann ging’s ins Bett.

Sonntag, 24.05.1992

Früh geht’s aus dem Bett. Ich erkunde erst mal die Gegend und treffe lediglich auf einige Jugendliche, die Basketball spielen. Ansonsten ist es an diesem Sonntagmorgen ausgesprochen ruhig.

Nachdem auch der Rest aus dem Bett ist, gönnen wir uns das Continental Breakfast (Hefestück und Kaffee) des Motels. Danach geht es erst mal zum Autoverleih.

Dazu müssen wir Downtown San Francisco. Mittlerweile haben wir den Minivan schon lieb gewonnen, da wir alles problemlos unterbekommen.

Dem entsprechend sieht auch unser Deal mit dem Autovermieter aus. Wir behalten den Minivan und lassen die zweite Rückbank da, weil kein Mietwagen in unserer gebuchten Klasse zur Verfügung steht. Vorab muss man feststellen, dass es unser Schaden nicht gewesen ist.

Nachdem das erledigt ist, fahren wir erst mal ein Motel suchen. Das Surf-Motel an der Lombard Street (US 101) sollte es dann sein.
Von dort aus starten wir zum Sightseeing. Zunächst geht es zum Fishermans Wharf. Dort genießen wir den Blick auf die Gefängnisinsel Alcatraz und die Seelöwen.

Weiter geht es durch das Hafenareal. Dort telefonieren wir mit daheim. Zum Ersten um unsere glückliche Ankunft mitzuteilen und dann um das Ergebnis des Pokalfinales zu erfragen. Nach langem Hin und Her erfuhren wir, dass Hannover 96 im Elfmeterschießen den Pokal geholt hat. Damit war der Tag gerettet.
Nun noch die Lombard Street, Coit Tower und Alamo Square.

Danach wurde der Pkw wurde und es ging ab jetzt traditionell mit der CableCar in Richtung Downtown.

Nach einem kurzen Bummel durch die Hochhäuser ging es weiter nach Chinatown.
Dort suchten wir uns natürlich ein chinesisches Lokal für ein Abendessen.

Nach dem guten und reichhaltigen Essen ging es dann wieder ins Motel.

Montag, 25.05.1992

Der Tag fing im “International House of Pancakes”, kurz IHOP, mit einem Frühstück an.
Danach stand die Golden Gate Bridge auf dem Programm. Nach gefühlten 100 Fotos und dem ersten Giftshop des Urlaubs ging es dann über die Brücke nach Norden.

Unser Weg führte uns über den Highway 101. Erstmals wurden wir mit den langen Distanzen konfrontiert. Wir bemerkten bereits jetzt, dass wir unsere geplante Route nicht einhalten konnten, da es einfach nicht möglich war, die Strecken in der berechneten Zeit zu fahren.

Zunächst suchten wir die Parks mit den Redwoods (Küstenmammutbäume) aus. Der Besuch war von Allerlei Peinlichkeiten begleitet. Zunächst einmal wussten wir nicht, wie breit unser Mietwagen ist und ob er durch den Drive-Through-Baum passt. Das hat allerdings letztendlich geklappt.

Danach folgte ein Fotoshooting auf einer Wiese, bei dem Michael nach hinten vom Zaun fiel. Warum dies geschah, konnte bis heute nicht geklärt werden. Alkohol war auf jeden Fall nicht im Spiel.
Nachdem wir diese Besichtigungstour abgeschlossen hatten, suchten wir bereits in der nächsten größeren Ortschaft eine Unterkunft. Gefunden haben wir das Maple Leaf Motel in Fortuna.

Abends dann noch bei einem Getränk im Freien kurzes Brainstorming über die weitere Route und der Entschluss dies zu modifizieren.

Dienstag, 26.05.1992

Gemäß unserem Beschluss ging es nicht weiter nach Norden. Wir nahmen den Highway 36 in Richtung Osten um zum Lassen Volcanic National Park zu gelangen.
In Redding dann erster Kontakt zu typischem amerikanischem Fastfood – Burger so groß wie Teller. Für ein Mittagessen sehr reichlich.

Danach ging es über den Highway 44 weiter bis zum Lassen Volcanic National Park. Bis zum Parkeingang war die Fahrt recht eintönig, danach wechselte aber die Landschaft. Mit einmal kam sogar Schnee dazu.

Am Bumpass Hell wollten wir dann etwas Wandern. Besucher, die wir dort trafen, rieten uns jedoch davon ab. Grund dafür war wohl unser ungeeignetes Schuhwerk und der Schnee.
Stattdessen machten wir in Sulphur Works, den Schwefelquellen einen Stopp.
Jetzt ging es wieder auf Motelsuche. Das Problem war, dass es auf unserer weiteren Strecke auf dem Highway 89 kaum Motels gab. Erfolg hatten wir dann in Greenville. Ein Glücksgriff – und nicht der einzige – wie sich zeigte.
Im Ort wurden wir auf ein Motel etwas außerhalb der Stadt hingewiesen. Auf Grund der Beschreibung war es auch einfach zu finden. Es war die Oak Grove Motor Lodge. Sie bestand aus mehreren Cottages.

Auf dem Weg zur Rezeption ein Schild ‘Basset Crossing’, was später durch die Hunde der Besitzerin erklärt wurde.
Wir nahmen ein komplettes Cottage und genossen es auf der Veranda zu sitzen – bis uns die Mücken überfielen.
Trotzdem war es einfach genial dort.

Mittwoch, 27.05.1992

Frühstück in Greenville.

Wieder in dem familiären Restaurant, in dem wir bereits zu Abend gegessen hatten.
Der Ort selbst wurde nun auch durch uns in Augenschein genommen. Eine alte Postkutschenstation, die dem Ort sein Flair gibt.
Von Greenville ging es dann weiter über den Highway 89 zum Lake Tahoe.

Am Ostufer ging es entlang bis zur Emerald Bay. Nach einem kurzen Stopp dort, fuhren wir nach South Lake Tahoe. Dort gab es erst mal etwas zum Mittag und eine Runde Adventure-Minigolf zur Entspannung.
Von South Lake Tahoe fuhren wir den Highway 50 bis Diamond City. Dort bogen wir auf den Highway 49, die Goldgräberroute ab.
Am Highway, den wir bis Sonora folgten, gab es viele Orte, die im alten amerikanischen Stil gebaut und erhalten waren.
In Sonora fanden wir zum Übernachten das Gunn-House an der Washington Street. Ein Motel im Westernstil mit Veranda und allem was dazu gehört.

Auch die Innenausstattung war in dem Stil gehalten – wirklich gemütlich.

Donnerstag, 28.05.1992

Am Morgen ging es nach einem reichhaltigen Frühstück weiter in Richtung Yosemite National Park.

Über den Highway 120 und Highway 140 ging es bis zum Yosemite Village.

am Merced River

Über den Highway 120 ging es dann durch den kompletten Park und an der Westseite heraus.
Hier folgte ein kurzer Stopp am Mono Lake, ein alkalischer Salzsee, und die Weiterfahrt in Richtung Bodie State Historic Park. Bei Bodie handelt es sich um eine sogenannte Geisterstadt. Die Anfahrt über den Highway 167 führte uns nicht direkt an Ziel. Einmal mussten wir noch abbiegen und diese Straße verwandelte sich mit Eingang des Parks in einen Feldweg, der der damaligen Infrastruktur entsprechen dürfte.
Bodie selbst war sehr interessant.

Es war tatsächlich in seinem Ursprungszustand belassen worden und nicht, wie andere Geisterstädte z.B. Calico, zur Touristenattraktion mutiert.
Von Bodie ging es dann noch bis Independece ins dortige Grand Motel.

Freitag, 29.05.1992

Für den heutigen Tag stand das Death Valley und Las Vegas auf dem Programm.
Durch die Wüste näherten wir uns Death Valley über den Highway 190.

Canyon am Highway 190

Im Death Valley selbst ging es dann zunächst zu den Sand Dunes. Hier konnten wir am Himmel einen Tarnkappenbomber beobachten, der wahrscheinlich vom Nevada Test Center gestartet war.
Dann ging es weiter nach Bad Water und dem Devil’s Golf Course, der Salzwüste mit dem niedrigsten Punkt in den Vereinigten Staaten.

Devil’s Golf Course mit Blick auf Badwater

Hier wurden die Touristenbusse nur so ausgespuckt, so dass es unmöglich war, einen ruhigen Augenblick für sich zu haben.
Es ging dann erst mal wieder zurück nach Furnace Creek, wo wir uns noch das Visitor Center des Nationalparks anschauten und nach einem kurzen Snack die Weiterfahrt in Richtung Las Vegas antraten.
Die weitere Fahrt führte uns über den Highway 127 in Richtung Nevada.

Mit Passieren der Bundesgrenze wurde es der Highway 373 und diesem folgten wir durch die Wüste bis Armagosa Valley. Von dort ging es auf dem Highway 95 bis nach Las Vegas.
Nach einer kurzen Suche hatten wir dort in den frühen Abendstunden das King 8 Motel, 3330 West Tropicana Avenue, als Unterkunft gebucht.
Von hier war es nicht weit ins eigentliche Spielerparadies am Las Vegas Boulevard. Den Hinweg legten wir zu Fuß zurück und gönnten uns auf dem Weg noch ein Abendessen.
Der Abend war dann geprägt von der Besichtigung der verschiedenen Hotels. Unsere Spielsucht hatten wir Gott sei Dank in Grenzen halten können und investierten jeder lediglich ein paar Dollars in den Automaten. Die Hotelshows, insbesondere die an den Straßen, und die Hotels als solche, faszinierten uns viel mehr.
Der Rückweg gestaltete sich dann sehr komfortabel. Ein Hotel-Shuttle, von einem Hotel mit dem wir nichts zu tun hatten, musste zum Flughafen und setzte uns auf dem Weg dahin an unserem Motel ab.
Eine sehr freundliche und kostenfreie Alternative.
Nach einem Drink in der Motelhalle, kostenfrei wenn man einen Quarter in den Spielautomaten steckt, ging es dann ins Bett.

Samstag, 30.05.1992

Nach dem Frühstück ging es erst einmal mit dem Mietwagen Downtown Las Vegas. Ein kurzer Blick auf den Pioneer Club und die wesentlichen Sehenswürdigkeiten waren unseres Erachtens abgearbeitet.

Weiter ging es nun zum Hoover-Damm. Hier verläuft die Bundesgrenze nach Arizona mitten auf dem Damm. Wir stoppten kurz und besichtigten dieses imposante Bauwerk.
Danach ging es dann zügig weiter, da noch einige Meilen auf dem Programm standen. Als Ziel hatten wir uns einen Besuch am Grand Canyon und die Rückfahrt zu einem Motel gesetzt.
Bereits auf der Anfahrt über die Interstate 40 stellten wir fest, dass es ein zu hoch gestecktes Ziel war. Trotz höherem Tempolimit zog sich die Strecke wie Kaugummi, so dass wir erst kurz vor der Dämmerung am Canyon View Visitor Center ankamen.

Wir hatten gerade noch Zeit den Ausblick von Hopi Point, Yavapai Point und Yaki Point zu genießen. Dann ging es noch zum Desert View, um einen Blick in die Painted Desert zu werfen.
Auf dem Rückweg wurde es dann auch schon dunkel und ein Gewitter zog auf.
Das Gewitter hing über der Wüste und wir fuhren direkt in die Richtung. Es war schon ein überwältigender Ausblick, als die Blitze in der Landschaft niedergingen.
Übernachtet haben wir dann in Williams, im gleichnamigen Williams Motel am Highway 64.
Nach einem Abendessen im urigen Restaurant nebenan ging es dann ins Bett, geschafft von dem langen Tag.

Sonntag, 31.05.1992

Früh ging es nach einem reichhaltigen Frühstück weiter. Auch für heute war eine relativ lange Fahretappe geplant. Unser Tagesziel war Palm Springs. Und um es vorweg zu nehmen – diesmal schafften wir es.
Zunächst ging es wieder über die Interstate 40 in Richtung Kalifornien. Von dieser ging es in Needles ab auf den Highway 95, dem wir nach Süden folgten. In Vidal Junktion, einem Ort bestehend aus Tankstelle, Restaurant und einer Zollstation, ging es dann über den Highway 62 weiter.
Hier kam dann so richtiges Highway-Feeling auf. Ein langgezogenes Straßenband durch die Wüste ohne große Kurven und Besiedlung.

Allerdings waren auch Tankstellen und Restaurants Mangelware.
Einziges Highlight der Fahrt war ein Fahrzeug mit Blaulicht, welches sich von hinten näherte und uns veranlasste, den Tempomaten zu drosseln. Tatsächlich war es ein Parkranger, der auch bald abbog.
Als uns der Hunger übermannte, hielten wir krampfhaft Ausschau nach einem Restaurant und wurden auch nach einiger Zeit fündig.
Völlig für sich stand dort eine Bar, deren Toiletten in einem separaten Gebäude auf dem Hof waren.

Der Ort nannte sich Rice.

Die Speisekarte war zu dieser Zeit übersichtlich, so dass es bei Hot Dogs blieb. Da jegliche weitere Bebauung fehlte, machten wir uns Gedanken, wie sich der Laden hielt. Die Besitzerin half uns bei der Beantwortung. In der Nähe findet sich ein Ausbildungslager des Marine-Corps. Wenn die dort befindlichen Soldaten Freizeit habe, nehmen sie den Weg auf sich und füllen das Lokal.
Nach dem Stopp ging es dann weiter und kurze Zeit später bogen wir bei Twentynine Palms in den Joshua Tree National Park ab.

Über die Viewpoints Jumbo Rocks, Key View und Hidden Valley ging es einmal quer durch Park, der durch seine Yuccaart, die Joshua Trees, bekannt geworden ist.
Hiernach ging es weiter nach Palm Springs, wo wir Übernachten wollten.
Wir fanden das Desert Rose Inn am Palm Canyon Drive. Das sonnige Wetter nutzten wir, um noch einmal schnell in Pool zu springen. Danach ging es in Richtung Downtown Palm Springs, um etwas zu Abend zu essen.
Von dort zurück, setzten wir uns noch auf ein Bier auf unsere Terrasse und genossen die warme Wüstenluft und die Stimmung durch den beleuchteten Pool. Außerdem führten wir noch ein Telefonat mit Otto und Ursel in Florida, die sichtlich überrascht waren, als wir uns aus Kalifornien meldeten.

Montag, 01.06.1992

Am nächsten Tag ging es weiter in Richtung Pazifikküste. Wir mieteten uns im Economy Inn of America, 751 Raintree Drive, Carlsbad, ein.
Der Kontakt mit der Rezeption gestaltete sich hier sehr freundlich, da wir schnell bemerkten, dass beide Seiten deutsch sprachen. Nachdem die üblichen Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht waren, bezogen wir unsere Zimmer in der dritten Etage. Das Motel war sehr ansprechend. Sehr saubere Zimmer, Klimaanlage, Eiscrusher auf dem Gang und einen Pool im Innenhof, so dass wir beschlossen, hier einige Tage zu bleiben.
Den Nachmittag verbrachten wir dann auch am Pool und entspannten uns.
Zu damaligen Zeit war das Legoland und alle weiteren Attraktionen noch nicht vorhanden, so dass wir nicht mehr Auswahl hatten – und auch nicht benötigten.

Dienstag, 02.06.1992

Der Dienstag stand dann wieder im Zeichen von Sightseeing.
Zunächst machten wir San Diego unsicher. Hier starteten wir mit der neuen Horton Plaza Shopping Mall am Broadway in San Diego.
Danach ging es Downtown San Diego zu Fuß bis zum Bahnhof und Hafen.
Nach dem Besuch von Downtown San Diego fuhren wir auf die vorgelagerte Halbinsel Coronado. Dazu ging es zunächst über die San Diego Coronado Bay Bridge in schwindelerregender Höhe über den Hafen.
Geparkt haben wir dann in einer Seitenstraße in Nähe des Hotel del Coronado. Das Hotel war uns dann auch einen Besuch wert, da hier der Film ‘Manche mögens heiß’ mit Marilyn Monroe gedreht wurde.

Angenehm war, dass sich man sich im Hotel relativ frei bewegen konnte. Im Untergeschoss war sogar eine Ausstellung zu dem Film aufgebaut, die man kostenfrei besichtigen konnte.
Der Besuch der Hotelterrasse war auch möglich, wie wir nach einigen Bedenken feststellten. Wir nutzten dies und tranken etwas. Dabei fielen uns die vielen Marineflieger auf, die vom nahegelegenen Stützpunkt über uns hinweg starteten.
Nach der Pause machten wir noch einen Bummel am Pazifikstrand und beschlossen dann einen Abstecher nach Mexico zu versuchen.
Wir fuhren dazu zunächst  die knapp 15 Meilen über den San Diego Freeway in Richtung Süden. Kurz vor der eigentlichen Grenze fuhren wir auf einen Parkplatz. Hier machte ich mich auf, um bei den Transferbussen nach Tijuana die Einreisebestimmungen zu erfragen.
Irgendwie wurde ich zunächst nicht richtig verstanden. Der Fahrer sagte mit lediglich “You’re an american citizen. You can go wherever you want.” Ich machte ihm dann klar, dass ich ein deutscher Tourist bin und erklärte mir dann, dass das keinen Unterschied macht.

Wir buchten also einen Bustransfer nach Tijuana. Die Grenze, die furchteinflößender ausgebaut war als die innerdeutsche Grenze, passierten wir dann auch ohne Probleme und der Wechsel in die Dritte Welt war augenscheinlich.
In Tijuana hielt dann der Busfahrer an irgendeiner Straße und erklärte uns, dass die Fahrt hier endet und er auf uns warten würde.

Nach einigen Verhaltenstipps durch den Fahrer gingen wir dann an der Straße entlang in Richtung Zentrum.
Bereits am Eingang der Fußgängerzone konnten wir einen polizeilichen Einsatz anlässlich einer hilflosen Person beobachten, der nicht unseren Erfahrungen entsprach. Auch die zahllosen Blumenkinder, die versuchten ihre Waren an uns zu verkaufen, nervten uns auf Dauer, so dass wir den Besuch so kurz wie möglich gestalteten.
Interessant war noch eine Besonderheit, die zeigte sich beim Überqueren einer Kreuzung. Zum Einen gibt es in Mexico auf diagonal verlaufenden Überwege, die uns bis dahin noch nicht untergekommen waren. Weiterhin bemerkten wir einen Polizisten auf der Kreuzungsmitte. Er war jedoch nicht mit der Verkehrsregelung betraut, sondern führte eine Verkehrskontrolle durch. Mit einem schwarzen Mäppchen wies er scheinbar wahllos auf Autofahrer und schickte sie in eine Nebenstraße. Dort standen weitere Polizisten, die dann abkassierten – für welches Delikt auch immer.
Nachdem wir unseren Bus wiedergefunden hatten, ging es zurück in Richtung USA. Diesmal fuhr uns der Bus jedoch nicht über die Grenze, sondern wir mussten vorher aussteigen und den Weg zu Fuß bewältigen. Beim Betreten der Grenzstation fiel uns auf, dass diese durch schwerbewaffnete Soldaten gesichert war. Nach dem Vorzeigen unserer deutschen Pässe konnten wir jedoch problemlos passieren.
Jetzt hatten wir nur noch ein Problem. Ich wollte unbedingt einen Stempel über die Reisebewegungen nach Mexico in meinen Pass haben.
Dazu fragte ich mich bei den Grenzbeamten durch und wurde schließlich an die Fahrzeugeinreise verwiesen. Hier turnte ich zwischen den Pkw herum bis mir sowohl die amerikanische, wie auch die mexikanische Seite einen Stempel gegeben hatten.
Danach ging es erschöpft ins Motel zurück und wir ließen den Tag ausklingen.

Mittwoch, 03.06.1992

Nach den Erlebnissen vom Vortag wollten wir den heutigen Tag etwas ruhiger gestalten und fuhren vormittags an einen ruhigen öffentlichen Strand bei Encinitas.

Hier legten wir uns einige Stunden in die Sonne und genossen diese. Leider hatten wir die Intensität der Sonne etwas unterschätzt, so dass wir uns alle einen leichten Sonnenbrand holten. Den Nachmittag am Pool verbrachten wir daher lieber im Schatten.
Am Abend fuhren wir dann noch mal nach Carlsbad rein, um nach einem kurzen Bummel durch die beschauliche Stadt, ein Abendessen zu uns zu nehmen.

Donnerstag, 04.06.1992

Es stand wieder ein Reisetag an. Diesmal ging es auf dem schnellsten Weg die knapp 100 Meilen nach Los Angeles.
Bereits am späten Nachmittag konnten wir uns ein Motel suchen und fanden das Hallmark Hotel direkt am Sunset Boulevard in Hollywood.
Die Zimmer waren okay, so dass wir unsere Rechung, die wir vorab entrichten mussten, bezahlen konnten. Da ich diesmal mit bezahlen dran war, gab ich meine Kreditkarte ab. Der Deskman zog sie derart schwundvoll durch den Kartenleser, dass er vermutlich den Magnetstreifen beschädigte. Auf jeden Fall teilte er mir mit, dass die Karte nicht akzeptiert wird. Ein sehr bescheidenes Gefühl im ersten Augenblick. Ich nahm die Karte wieder an mich und Elli bezahlte erst einmal. Bei einer späteren Nutzung funktionierte die Karte übrigens wieder problemlos.

Nachdem wir die Zimmer bezogen hatten, ging es erstmal ans Sightseeing.

Katrins große Stunde war nun gekommen. Chinese Theatre, Walk of fame, Rodeo Drive und eine Fahrt durch Beverly Hills, stimmten sie ausgesprochen glücklich.

Den Abend verbrachten wir getrennt, da Michael und Katrin etwas zu feiern hatten. Außerdem hatten sie keine Lust ein Baseballspiel zu besuchen, was bei mir und Elli auf dem Programm stand. Wir schauten uns das Major League Baseball Spiel der L.A. Dodgers gegen die Cincinnati Reds im Dodgersstadium an. Die Dodgers gewannen übrigens mit 7 zu 4 nach zuvor zwei verlorenen Spielen.
Insgesamt war es ein toller Event, wenn es sich auch zeitlich sehr in die Länge zog. Die Heimfahrt traten wir an, als es bereits Dunkel geworden war und die Orientierung fiel uns etwas schwer.
Als es gar nicht mehr richtig ging, sah ich am Rand einen Streifenwagen der Polizei stehen und wollte nach dem Weg fragen. Zunächst wurde ich schroff darauf hingewiesen bis zum Ende der Kontrolle auf der anderen Straßenseite zu bleiben – verständlich -, danach beantwortete mir man freundlich meine Frage.
Tatsächlich waren wir nur eine Querstraße südlich gelandet, so dass wir nach kurzer Zeit vollkommen erledigt im Hotel ankamen.

Freitag, 05.06.1992

Ein weiterer Tag Los in Angeles stand auf dem Programm. Nach einem frühen Breakfast wollten wir die Universal Studios Hollywood besuchen.
Wir waren auf einen warmen, sonnigen Tag eingestellt, der sich leider nicht in Gänze erfüllte. Zusätzlich empfanden wir durch unsere Sonnenbrände die Temperaturen als unnatürlich kalt. Dennoch erfreute uns der Parkbesuch. In Deutschland war ein derartiger Park zu dieser Zeit noch nicht existent und selbst die Fahrradfahrt mit E.T. schien uns etwas Besonderes.

Auch die Tanz- und Musikdarbietungen waren interessant. Besonders erfreute Elli der Auftritt der Blues Brothers.

Abends, als wir dann endgültig durchgefroren waren und der Park schloss, machten wir uns auf dem Heimweg zum Motel.

Samstag, 06.06.1992

Auch den Samstag hatten wir noch für Los Angeles eingeplant.
Wir machten den ganzen Tag Sightseeing.
So besuchten wir Downtown Los Angeles und den El Pueblo de Los Angeles State Historic Park.
Danach ging es zum George C. Page Museum und dem Exposition Park. Hier konnte man fossile Funde bewundern, die in den nahen Teergruben gemacht wurden.

Nach diesem Teil ging es in Richtung Hafen von Los Angeles. Hier stand der Besuch der Queen Mary an. Keiner von uns hatte jedoch Lust das Schiff selbst zu besichtigen, so dass es bei einem Fotoshooting von außen blieb.

Hiernach machten wir uns auf die Suche nach dem legendären Hollywood Sign. Der Standort des Zeichens war uns bekannt und gesehen hatten wir es auf der Anfahrt zu den Universal Studios auch schon, nur einen guten Fotostandpunkt konnten wir nicht ausmachen. So kam es, dass wir einige Zeit durch die Straßen unterhalb des Hollywood Sign fuhren, bis wir endlich die erhoffte Perspektive für ein gutes Foto gefunden hatten.
Danach war der Tag auch schon vorbei und wir verbrachten die restlichen Stunden in einem nahmen Shopping-Center mit einem Abendessen und dem Einkaufen der Mitbringsel.

Sonntag, 07.06.1992

Nun ging es endlich weiter. In Los Angeles hatten wir auch genug gesehen, so dass wir die Fahrt in Richtung Norden antraten.
Zunächst ging es durch Malibu auf den Highway 1, der uns an der Pazifikküste entlang führte.
In Santa Barbara machten wir einen Stopp zum Sightseeing. Nach einem gemeinsamen Besuch am Pier, trennten wir uns erforschten die Stadt getrennt.
Elli und ich fanden eine niedliche Kaffeebar, wo es Kaffee satt gab und man auf herrlichen Kunstlederhockern am Tresen sitzen konnte.

Nachdem wir uns dann wieder gesammelt hatten, ging es die Küste entlang weiter. Recht kurzfristig entschieden wir uns für Morro Bay als Etappenziel.
Im Nachhinein ein lohnender Stopp, da die ruhige Hafenstadt am Pazifik ausgesprochen idyllisch und zu dieser Zeit touristisch unberührt war. Am Hafen konnte man den Fischottern beim Muscheltauchen zuschauen und der Berg in der Hafendurchfahrt war imposant anzusehen.
Für die Übernachtung fanden wir das Sundown Motel in der Main Street.

Montag, 08.06.1992

Weiter ging es auf dem Highway 1 an der Pazifikküste entlang.
Zunächst stand ein kurzer Stopp am Hearst Castle an, dem exklusiven Bau des Zeitungsverlegers Hearst aus dem Jahr 1920.
Danach ging es über Big Sur und dem Julia Pfeiffer Burns State Park nach Point Lobos weiter.

Am Point Lobos State Park machten wir einen Trail mit, um die Seelöwen und Fischotter zu beobachten. Das Whale watching war leider auf Grund der Jahreszeit nicht möglich. Dennoch war es ein interessanter Park.

Hiernach ging es weiter auf den 17 Miles Scenic Drive. Laut Reiseführer gab es hier die ‘Lonely Cypress’ zu bewundern, die für sich allein auf einem Felsvorsprung steht.

Die Straße selbst führt durch diverse Golfplätze, so dass man sich nicht wundern musste, dass hier die Golfwagen Vorfahrt genießen.
Übernachtet haben wir dann im Quality Inn in der Dunes Road in Marina. Hier genossen wir den warmen Spa im Innenhof des Motels. Bedauerlicher Nachteil des Aufenthalts war, dass meine Fotokamera zu Schaden kam, als sie beim Entladen des Mietwagens aus der nicht ganz geschlossenen Fototasche fiel.
Gott sei Dank konnte der Film gerettet werden und die beschädigte Bodenplatte flickte ich notdürftig mit Klebeband.

Dienstag, 09.06.1992

Der Tag startete nach dem Frühstück mit einem Besuch bei einem Fotofachgeschäft. Leider war die beschädigte Bodenplatte nicht zu erhalten, so dass wir den Ersatz auf San Francisco verschoben, das wir als letztes Ziel unserer Rundfahrt auserkoren hatten.
Mit dem Mietwagen ging es konsequent über den Highway 1 weiter in Richtung. Erst in der San Francisco Area wechselten wir, um unsere Fahrt in Richtung Motel fortzusetzen.
Um die letzten Tage nicht mehr umziehen zu müssen und am Abflugtag nah am Flughafen zu sein, wählten wir erneut das Economy Inn an der Airport Avenue als unsere Unterkunft aus.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit einer Fahrt nach Downtown, wo ich dann zu allem Übel noch ein Parkticket kassierte.
Auf der Rückfahrt versuchten wir dieses gleich im angegebenen Gerichtsgebäude zu bezahlen. Beim Betreten des Gebäudes kam sich vor als würde man Fort Knox betreten. Schusssicheres Glas, Metalldetektoren, überall Wachpersonal. Nachdem ich mich in einer Reihe angestellt hatte, konnte ich das Verwarngeld entrichten und wir machten uns auf den Rückweg zum Motel.

Mittwoch, 10.06.1992

Für den heutigen Tag standen einige Besichtigungsziele in der Bay Area an.
So ging es zunächst über die Oakland Bridge und die San Francisco Bay nach Oakland, wo wir versuchten die Alameda Naval Base zu besichtigen. Leider war dies zu dieser Zeit nicht möglich. Wir fuhren daraufhin nach Downtown Oakland. Eine wesentlich nüchterne und saubere Stadt wie San Francisco.
In der City entdeckten wir einen Eingang zur BART (Bay Area Rapid Transit), der Untergrundbahn von San Francisco. Sie verbindet San Francisco mit Oakland und führt unter der San Francisco Bay durch. Diesen Event wollten Michael und ich uns nicht entgehen lassen und kauften kurzfristig zwei Tickets für Hin- und Rückfahrt. Es war schon ein bedrückendes Gefühl die Zeit in der Bahn, dennoch aber auch ei großartiges Erlebnis.
Zurück bei den Mädels ging es dann zum Golden Gate Park in San Francisco. Dieser Park im Zentrum von San Francisco ist sogar größer als der Central Park in New York. Wir besuchten den Teil mit dem japanischen Garten und genossen die Ruhe mitten in der Stadt.
Danach ging es dann wieder ins Motel zurück.

Donnerstag, 11.06.1992

Der letzte Tag in Californien stand an.
Wir verbrachten ihn der zweckmäßigkeitshalber in San Francisco und besuchten zunächst Presidio mit dem Army Museum.
Danach ging es zum Fort Meyers, um eine andere Perspektive auf die Golden Gate Bridge zu haben.
Von dort machten wir einen Abstecher zum Strand von San Francisco.

Da es hier aber sehr windig war und man sich auf dem Strand kaum aufhalten konnte ohne einzusanden, entschlossen wir uns zum Abschluss einen beschaulichen Zoobesuch zu machen.
Zum San Francisco Zoo war es nicht weit und wir verbrachten den restlichen Tag dort.
Den Abend verbrachten wir dann noch bei einem gemeinsamen Bier im Motel.

Freitag, 12.06.1992

Bereits um 07:20 Uhr Ortszeit startete der Rückflug von San Francisco aus. Dem Entsprechend mussten wir früh raus und fuhren nach dem Continental Breakfast zum Flughafen. Hier gaben wir ohne größere Probleme unseren Mietwagen ab und checkten für den Rückflug ein.
Ohne Probleme ging es nach Washington D.C., wo wir gegen 13:50 Uhr ankamen. Unser Anschlussflug startete um 17:30 Uhr. Ein Direktflug nach Frankfurt am Main.

Samstag, 13.06.1992

Auf Grund der Zeitverschiebung kamen wir gegen 07:15 Uhr morgens in Frankfurt am Main an.
Der nächste ICE nach Hannover ging dann um 09:11 Uhr ab dem Hauptbahnhof Frankfurt. Da wir für die Rückfahrt keine Sitzplatzreservierung hatten, mussten wir in dem überfüllten Zug mit Gangplätzen vorlieb nehmen. Wenig Verständnis hierfür brachten die Zugbegleiter uns entgegen, die sich auch noch über die Überfüllung und die fehlende Gangfreiheit beschwerten – als wenn dies unser Problem wäre.
Gegen 11:30 Uhr kamen wir dann wohlbehalten und völlig erschöpft am Hauptbahnhof in Hannover an.
Elli und ich nutzten die Üstra um nach Hause zu gelangen, wohingegen Michael und Katrin sich abholen ließen.

Damit war der erste Trip nach Kalifornien beendet.
Im Abschluss an der Urlaub trafen wir uns noch mehrmals um die Dias auszutauschen und unsere Erinnerungen an den Urlaub aufzufrischen.

Ein Wochenende in Paris

1992 – Paris (Frankreich)

Seinen Anfang nahm alles mit den Planungen des Kalifornien-Trips. Michael und Katrin, Elli und ich planten diesen gemeinsam zu machen. Da wir aber alle keine große Lust hatten erst in Kalifornien festzustellen, dass die Chemie nicht stimmt, planten wir einen Kurztrip. An einem Nachmittag suchten wir dazu Rainbow-Tours am Weiße-Kreuz-Platz in Hannover auf und buchten für wahnsinnige 99.- DM ein Wochenende Paris.

Der Bustransfer nach Paris startete am Freitagabend und die Fahrt dauerte die ganze Nacht durch. Morgens hielt der Bus in der der Nähe von Sacre Coeur und wir wurden zum Sightseeing entlassen. Zunächst gönnten wir uns jedoch einen Cafe und ein Baguette. Danach ging es ein wenig durch die Straßen.

Kurze Zeit später sammelte uns der Bus wieder ein und wir wurden zum Hotel gefahren. Ein Raum mit zwei Betten war unser. Das Fenster des Raumes ließ sich öffnen und führte direkt in einen Lichtschacht, dessen gegenüberliegendes Mauerwerk etwa eine Armlänge entfernt war. Aber egal, Hauptsache in Paris.

Schnell ging es vor die Tür und in den Trubel. Mit der Metro in die Innenstadt und alle Sehenswürdigkeiten an einem Tag abgearbeitet. Louvre (allerdings nur von außen), Notre Dame, Pont Neuf, die Seine, Arc de Triumph, Avenue des Champs-Elysees, Place de la Revolution und die Katakomben waren unser.

Am Abend, nach einer kurzen Erfrischung im Hotel, wollten wir typisch französisch Essen gehen. Leider war es nicht das, was wir uns vorgestellt hatten. Es war überteuert. Der Kellner war unfreundlich und das Essen selbst war auch nicht gut.

Der nächste Tag ging dann für den Eiffelturm, Tuileriengarten, das Grab Napoleon Bonaparte und den Place de la Concorde, wo auch unser Bus wieder abfuhr.

Am späten Sonntagabend hatten wir es dann geschafft und waren wieder wohlbehalten in Hannover.

Erkenntnis dieses Urlaubs war – Mit Michael und Katrin kann man Urlaub machen und Paris wird überbewertet.

Auf den Kanarischen Inseln

Teneriffa

(13.06.1991 – 04.07.1991)

Den Sommerurlaub 1991 planten wir zusammen mit Uwe ‘Zausel’ Becker, seiner Frau Andrea und seiner zweijährigen Tochter Janina.
Als Ziel hatten wir uns Teneriffa ausgeschaut. Jeder buchte für sich. Wir hatten die Anlage Bungamerica über die TUI gebucht.
Der Flug ging für uns zusammen mit Hapag Lloyd ab Hannover. Nach etwas über 4 Stunden Flug landeten wir auf dem Flughafen Tenerife Sur. Wie bereits der Name sagt, liegt der Flughafen im Süden der Insel.
Danach ging es mit dem Bus über die Autobahn nach Playa de las Americas, wo die Touristen an den einzelnen Hotel-, bzw. Bungalowanlagen ausgespuckt wurden.
Wir bekamen zwar mit, wo die Rezeption von Uwe’s Bungalowanlage lag, aber wie nah der Bungalow letztendlich lag, war uns bis dahin nicht bekannt.
Tatsächlich lag er nur einmal über die Av. Republica de Panama, an der unser Bungalow lag, hinüber.

Im Gegensatz zu den Beckers hatten wir mit unserem Bungalow Glück.
Wir fingen unseren Urlaub nicht mit der Beseitigung von Kakerlaken an und hatten zwei Pools in der Anlage – wovon leider nur einer in Betrieb war. Der zweite wurde gerade renoviert.
Auch hatten wir keine Baustelle gegenüber unserer Terrasse. Dies hing vielleicht damit zusammen, dass wir eine Wohnung in der ersten Etage hatten.
Alles in allem war die Anlage zufriedenstellend. Die 5 Gehminuten zum Strand waren akzeptabel und auch der Weg zum Pool war okay.
Restaurants und Einkaufsgelegenheit gab es in der näheren Umgegend genug.

Die Tage in Playa de las Americas verbrachten wir entweder am Poll oder am Strand. Abends machten wir den ein oder anderen Bummel über die Strandpromenade entweder nach Los Cristianos oder zum Hafen von las Americas.
Gekocht haben wir abends eher selten. Zumeist sind wir in eines der zahlreichen Restaurants in Strandnähe gegangen und haben dort gegessen.
Die Restaurants zeichneten sich damals durch günstige Preise und ihr Angebot aus. Bis zur Mittagszeit gab’s eher englische Kost – baked beans und eggs – danach kamen die deutschen Speisevorschläge – Schnitzel mit Pommes -. Spanisch konnte man eigentlich nirgends essen und ein Fischrestaurant mussten wir richtig suchen.

Während unseres Aufenthaltes machten wir auch einige Ausflüge auf der Insel.
Am Anfang stand eine Tour mit dem öffentlichen Bus nach Las Galletas zur Ferienanlage Ten-Bel, in der Andrea früher mal Urlaub gemacht hatte und die sie unbedingt noch einmal sehen wollte.
Insgesamt war dies auf Grund der Art des Fortbewegungsmittels eine anstrengende Tour, die aber durch den Küstenblick mit den Klippen entlohnt wurde. Lediglich die Wartezeit an der Bushaltestelle, ohne jeglichen Sonnenschutz, ließ hinterher alles Gesehene in den Hintergrund treten.

Nach diesem Kapitel entschlossen wir uns einen Mietwagen zu nehmen. Für wenig Geld erhielten wir einen roten Citroen AX.
In diesem quetschen wir uns dann alle Fünf rein, um die erste gemeinsame Fahrt nach Masca im Norden der Insel anzutreten. Das Bergdorf im Nordwesten der Insel ist über eine serpentinenreiche Straße zu erreichen. Während der Fahrt durch die Serpentinen musste sich Janina übergeben, was man letztlich meiner Fahrweise zuschrieb, woraufhin Uwe das Steuer übernahm.
Masca selbst war ein wunderbar verschlafenes Bergdorf, wie man es sich vorstellt. Als Lokal wählten wir ‘El Guanche’ aus, wo wir eine Tomatenplatte erhielten und uns damit für den Rückweg stärkten.
Nach dem Bummel durch das Dorf mit seinen Natursteinhäusern ging es dann wieder zurück.

Die nächste Tour fand dann nur noch in Begleitung von Uwe statt. Janina und Andrea verweigerten die Teilnahme an den Fahrten über die serpentinenreichen Strecken.
Über die Südautobahn ging es nach Santa Cruz de Tenerife, der Hauptstadt von Tenriffa.
Nachdem wir uns bei der Touristeninformation mit einem Führer zu den Sehenswürdigkeiten versorgt hatten, ging es los.
Neben den Plaza de Weyler, Plaza de Espana und dem Plaza de Principe ging es über die Calle de Castillo bis zur Kirche Iglesia de la Conception. Zum Abschluss besuchten wir den Markt und den wunderschönen Sandstrand am Playa de las Teresitas.
Danach ging es über die Südautobahn wieder zurück.

Ein weiterer Ausflug führte uns natürlich zum Pico del Teide, dem höchsten Berg Teneriffas. Zunächst ging es dazu mit dem Pkw über Villaflor in den Nationalpark Teide.
Kurz vor der Bergstation zum eigentlichen Aufstieg gibt es noch die Gesteinformationen Roque Cinchado, wohin wir einen Abstecher machten.
Danach ging zur Gondelstation. Vorher zogen wir uns noch festes Schuhwerk und lange Hosen an, um die Unannehmlichkeiten so gering wie möglich zu halten.
Nach einer kurzen Phase des Anstehens ging es mit der Seilbahn los.
Sie führt von der Basisstation auf 2.356 Meter bis auf 3.555 Meter über dem Meeresspiegel, etwa 200 Höhenmeter unterhalb des Teide-Gipfels. Die Strecke von 2,482 Kilometern und 1.199 Meter Höhenunterschied bewältigt die Seilbahn in rund acht Minuten. Die Kabinen haben eine Kapazität von bis zu 38 Personen.
Nach der kurzen Fahrt ging es die letzten 200 Meter in ausgetretenen Steinpfaden zum Gipfel. Auf Grund der dünnen Luft musste man häufiger Mal Pause machen.
Einige Zeit brauchten wir bis wir es dann doch geschafft hatten und den herrlichen Ausblick vom Gipfel des Vulkans genießen konnten.
Nach einer kurzen Rast ging es dann wieder an den Abstieg, der sich nicht unbedingt leichter gestaltete, da die beiden Verkehrsströme aufeinandertrafen und sich gegenseitig behinderten.
Nach der Fahrt mit der Seilbahn blieb dann nur noch die Heimfahrt mit dem Pkw.

Der nächste Ausflug war an die Nordküste Teneriffas. Elli und ich fuhren ins Orotava-Tal und nach Puerto de la Cruz.
Dazu ging es zunächst wieder durch den Nationalpark Teide. Nachdem wir die Nordhänge erreicht hatten und die Serpentinen in Richtung Küste fuhren, änderte sich die Vegetation zusehends. Es wurde grüner und auch die Luftfeuchtigkeit und Bewölkung stieg an.
Nach einem Besuch des Botanischen Gartens in La Orotava ging es weiter nach Puerto de la Cruz. Hier bummelten wir an der Strandpromenade entlang.
Von dort aus ging es zum Mirador Humboldt, von wo aus man eine herrliche Aussicht auf die Bananenplantagen im Orotava-Tal hat.
Als letztes stand dann Punta de Hidalgo im Anagagebirge auf dem Programm. Hier hat man einen herrlichen Blick auf den tosenden Atlantik, der sich an der Steinküste bricht.
Sehenswert sind auch die Zwillingsberge, die unmittelbar an der Atlantikküste liegen.

Eine weitere Tour, die wir machten galt wieder hauptsächlich der Nordküste.
Zunächst ging es über Los Gigantes, wo wir die Klippen der Westküste bewunderten.
Von dort ging es weiter nach Icod de los Vinos, wo es einen berühmten Drachenbaum zu bewundern gibt.
Von Icod de los Vinos ging es noch einmal über die nördliche Route ins Anagagebirge. Diesmal ging es bis zum Örtchen Taganana im äußersten Nordosten der Insel.
Von dort aus ging es dann über San Cristobal de la Laguna, am alten internationalem Flughafen vorbei in Richtung La Esperanza. Wir folgten der Landstraße über Güimar und Granadilla de Abona bis nach Playa de las Americas zurück.
Unterwegs gelang es uns dann tatsächlich eine typisch kanarische Mahlzeit einzunehmen. Wir haben uns dazu einfach ein Lokal gesucht, wo viele Lkw vor geparkt waren. Hier erhielten wir, was wir so lange gesucht hatten. Uns es war auch noch gut und günstig.

Damit hatte sich die Mietzeit für den Leihwagen auch dem Ende genähert und wir konnten die Insel nicht weiter erkunden, obwohl es sicherlich noch einige schöne Ecken gegeben hätte.

Nach zwei Wochen war der Urlaub dann vorbei und es ging zurück in Richtung Hannover.

Rovinj zum Entspannen

1990 Istrien

Von diesem Urlaub gibt es leider keine genauen Aufzeichnungen mehr. Es handelte sich um einen Urlaub für Kurzentschlossene, da wir bereits in Florida waren, war das Geld etwas knapp und da bot es sich an, für ein paar Urlaubstage nach Istrien zu fahren.

Positiver Nebeneffekt war, dass meine Eltern und mein kleiner Bruder bereits unten waren und wir lediglich noch dne Preis je Person für den Campingplatz bezahlen mussten.

Die Anfahrt verlief ereignisloser als 1989 und der Platz war schnell gefunden. Die Zeit verbrachten wir mit ganz viel Relaxen und mittelmäßig viel Alkohol. Elli surfte viel und besuchte regelmäßig mit meiner Mutter die Weinbauern.

Gegen Ende des Urlaubs kam dann noch mein Bruder Ulf mit meiner Schwägerin Jutta nach Rovinj, so dass wir noch einige Zeit mit ihnen verbrachten.

Auf dem Rückweg gesellte sich dann mein Bruder Jens zu uns ins Auto, da er nicht die langatmige Rückfahrt mit dem Wohnmobil in Kauf nehmen wollte. Wir fuhren die ganze Nacht durch und verlangten dem Honda damals alles ab, so dass wir nach knapp elf Stunden Fahrt in Sorsum ankamen.

Letztlich ein reiner Entspannungsurlaub, wie der Mangel an konkreten Erinnerungen zeigt.

Unsere erste Reise in die U.S.A.

Florida / USA 1990

Unser erster Trip nach Amerika.
Gebucht haben wir über Explorer-Reisen in Hannover, die uns auch nützliche Tipps für die Reise gaben.
Los ging’s in Hannover mit dem Zug in Richtung Amsterdam. Es war der Nachtzug aus Polen und schon dementsprechend gut gefüllt.

In Amsterdam ging es dann vom Flughafen Schiphol aus mit Martinair nach Miami. Den Mietwagen dort abzuholen war kein Problem.
Dann fuhren wir erst mal in Richtung Miami Beach. Auf der Collins Avenue fanden wir in den frühen Abendstunden das Rowe Motel & Lounge – ein nettes und günstiges Motel für die erste Nacht.
Direkt um die Ecke war ein kleines Lokal, betrieben von Latinos, die uns in die Kunst der amerikanischen Bestellung einwiesen. Hier erfuhren wir auch von den Couponheften, mit denen man günstige Motels findet.
Am nächsten Tag ging es dann erst mal in Richtung Verwandtschaft nach Beverly Hills/Fla.
Nach dem Frühstück suchten wir den Highway und fuhren durch den Stadtteil Hialeh. Hier wollten wir den Weg zum Highway erfragen. Leider sprach die Bedienung der Tankstelle lediglich spanisch. Wir kauften eine detaillierte Straßenkarte und weiter ging es.
Im Folgenden machten wir erstmals Erfahrungen mit den Geschwindigkeitsbegrenzungen und den Strecken in Amerika. Wir hatten uns etwas überschätzt und kamen dementsprechend spät bei der Verwandtschaft an. Hier war erst mal großes Hallo, da man sich ja nicht so oft sieht.

Nach einigen Tagen, mit Besuch des Homosassa Springs Wildlife State Parks und einem Badetrip zur Golfküste, ging es von hier zum Disney Ressort.

Es folgten der Besuch des Magic Kingdom Parks, Epcot Center und Disney’s Hollywood Studios.

Nach der Abarbeitung dieses Pflichtprogramms ging es erst einmal in die Everglades.

Nach dem obligatorischen Sightseeing dort, inklusive einer Airboattour und Alligatorkontakten, fuhren wir gleich auf die Keys weiter, wo wir uns eine Unterkunft suchten.

Wir fanden ein schnuckeliges Motel in Islamorada. Von dort aus erkundeten wir die Keys. Fuhren nach Key West und suchten uns kleine Strände zum Baden.

Von den Keys aus ging es die Westküste hinauf.
In Cocoa Beach machten wir erstmals richtig Badeurlaub. Unser Motel lag direkt an der Düne am Strand. Das hatte nur den Nachteil, dass überall Sand zu finden war. Ansonsten war es klasse. Auf der Veranda sitzen und aufs Meer schauen.
Von Cocoa Beach ging es dann die Ostküste hinauf nach St. Augustine Beach. Auch hier legten wir noch ein paar Badetage ein und besuchten die älteste, europäisch besiedelte Stadt der Vereinigten Staaten von Amerika – St. Augustine.

Eine wunderschöne Stadt mit alten Gebäuden und netten Lokalen. Dennoch zog es uns zu unserem Restaurant in St. Augustine Beach zurück – den Sunset Grill. Einfach kultig gewesen und in den darauffolgenden Jahren auch immer wieder aufgesucht.
Auch ein Tagesabstecher nach Jacksonville war während unseres Aufenthaltes noch drin.

Von St. Augustine ging es noch mal nach Orlando. Wir besuchten dort noch Sea World, da wir mittlerweile beschlossen hatten, dass wir so etwas so schnell nicht wieder sehen.

Zum Abschluss noch einmal zur Verwandtschaft. Hier trafen wir dann auch Karin, Elli’s Cousine. Zusammen ging es noch mal einmal zum Krebse essen. Danach ging es von Beverly Hills aus nach Miami zurück, das wir bisher bewusst ausgelassen hatten.
Wir nahmen uns gleich wieder ein Zimmer im Rowe Motel & Lounge. Von dort aus erkundeten wir die Stadt und tätigten unsere Einkäufe.

Dann waren die drei Wochen auch schon um.

Erste Erfahrungen mit einem Wohnmobil

Holland (Juni 1989)

Elli und ich planten unseren ersten gemeinsamen Urlaub. Das Geld war knapp und die Verwandtschaft war gnädig, so dass wir uns für einen Campingurlaub mit dem Wohnmobil meiner Eltern entschlossen. Da Elli immer wieder von ihrer abgebrochenen Fahrradtour durch Holland sprach, beschlossen wir, dieses Ziel für uns auszuwählen.

Wir nahmen das Wohnmobil von meinem Vater in Empfang, nicht ohne den Hinweis ja alles heile zu lassen, und fuhren nach Hannover, um Elli’s Klamotten einzuladen. Dann ging es los. Erst einmal nach Varel zu Elli’s Eltern, wo wir uns in Dangast auf den Hof stellten. Zuvor waren wir noch zu Jörg und Christina nach Oldenburg gefahren, um die Anwesenheit für einen Besuch zu nutzen. Auf der Rückfahrt fiel mir dann bereits auf, dass das Fahrtlicht immer mal wieder kurz ausfiel. Am nächsten Morgen schaute ich noch kurz mit Klaus die Sicherungen nach, konnte aber keinen Fehler feststellen. Diesen konnte dann erst später, sehr zu meinem Leidwesen, mein Vater feststellen und beheben. Und wer hatte natürlich Schuld?

Über die Landstraße ging es von Varel aus bis zur Grenze und dann weiter nach Groningen. Den ersten längeren Stopp legten wir auf dem Abschlussdeich ein. Strahlender Sonnenschein, aber dazu auch Wind. Dies bekam Elli gleich zur spüren. Beim Öffnen der Beifahrertür wurde ihr diese durch den Wind entrissen und das Lederband, welches als Türband fungierte ging gleicht entzwei. Zunächst machten wir uns Gedanken, was bei Abgabe des Wohnmobils auf uns zukommen würde. Letztlich drängten wir es in den Hintergrund, da das Mobil gerade aus dem Winterschlaf kam und derartige Mängel immer auftreten könnten.

Erschreckend war jedoch für uns, da es sich bei dem Wohnmobil um einen Mercedes 604D in der langen Variante handelte, der selbst umgebaut wurde, dass dieser mit seinen 66 PS und 1997 ccm Hubraum lediglich über einen 40-Liter-Kraftstofftank verfügte. Bei einem Durchschnittsverbrauch von knapp 20 l / 100 km, war fast jede Tankstelle unsere und wir beschlossen, so wenig wie möglich zu fahren.

Erstes Etappenziel sollte ein gemütliches Seebad mit Strandzugang sein. Zunächst versuchten wir es in Bergen an Zee. Leider konnten wir hier keinen Campingplatz finden, so dass wir nach einem Bummel über die Strandpromenade die Küste weiter entlang fuhren. In Egmond an Zee hatten wir dann mehr Glück und konnten uns auf dem dortigen Campingplatz in Dünennähe aufstellen. Wir fuhren dann mit dem Fahrrad in den Ort, was sich in Holland auf jeden Fall anbietet, und verbrachten den Nachmittag mit Bummeln und einem Minigolf-Match, das ich klar für mich entschied. Zum Abendessen gab es dann ein Reisgericht aus der Dose.

Die darauffolgenden Tage verbrachten wir in Amsterdam. Mit dem Wohnmobil standen wir auf dem Campingplatz Gaasper Camping Amsterdam, der sich auf Grund seiner Nähe zu Innenstadt und der Metroverbindung anbot. Hier machten wir auch unsere ersten Erfahrungen mit der Strippenkaart, der Metrofahrkarte in Amsterdam.

Die Tage verbrachten wir mit Innenstadtbummel, Grachtenfahrten und Museums- und Zoobesuchen. Einmal ging es sogar in ein indisches Restaurant zum Abendessen.

Nachdem wir Amsterdam zur Genüge genossen hatten, machten wir uns auf den Weg in Richtung Utrecht. Hier parkten wir das Wohnmobil außerhalb und fuhren mit den Fahrrädern in die wirklich sehenswerte Innenstadt. Zum Zeitvertreib machten wir noch eine Tretbootfahrt über die Grachten von Utrecht, bevor es nach Arnheim weiterging. Hier stand ein großes Freilichtmuseum mit typischen niederländischen Bauten auf unserm Programm. Die Besichtigung bei wunderbarem sonnigem Wetter genossen wir. Highlight während dieses Besuches war, das zeitgleich diverse Hundevorführungen stattfanden, die man kostenlos mit genießen konnte.

Nach dem Freilichtmuseum ging es dann weiter in Richtung Flevoland, wo wir den nächsten Stopp einlegen wollten. Während der Autobahnfahrt bemerkten wir ein wiederkehrendes Geräusch, das sich anhörte als wenn die Schweißnähte der Autobahn den Lärm verursachten. Um der Sache auf den Grund zu gehen und einen Reifenschaden, der auf Grund der Standzeit möglich wäre, auszuschließen, schauten wir bei einem kurzen Stopp nach. Wir konnten jedoch zunächst nichts feststellen.

Wieder auf der Autobahn war das Geräusch immer noch vorhanden. Nach einigen gefahrenen Kilometern bemerkte ich leichte Schläge auf der Lenkung, die sich immer mehr verschlimmerten, so dass wir die nächste Ausfahrt heraus fuhren und mitten in der Landschaft auf einer Nebenstraße hielten, um nachzuschauen.

Jetzt stand das Gefährt richtig, so dass wir die Beule an der Innenseite des vorderen rechten Reifens sehen konnten. Diese hatte sich derart groß ausgedehnt, dass sie mittlerweile gegen die Spurstange schlug. An eine Weiterfahrt war nicht zu denken. Im Zeitalter ohne Mobiltelefone und Onlinezugang musste man sich selbst helfen. Gedanken über einen Reifenwechsel hatten wir uns vor der Abfahrt nicht gemacht. Zu unserer Erleichterung stellten wir fest, dass alle notwendigen Utensilien mit an Bord waren. Das Radkreuz fand sich in einem Staufach, der hydraulische Wagenheber unter dem Beifahrersitz und das Reserverad war unter dem Fahrzeug angebracht.

Also ging es los. Reserverad abgebaut, Radmuttern gelöst, Wagenheber angesetzt … und Schluss. Die extreme Wölbung der Fahrbahn verhinderte, dass der Wagenheber das Fahrzeug anheben konnte. Letztlich drückte sich der Stempel des Wagenhebers nur in den Unterboden. Hilfe fanden wir bei einem der wenigen Anwohner, der uns freundlicherweise Holzklötze zum Unterfüttern zur Verfügung stellte. Es war zwar eine wackelige Angelegenheit, aber es funktioniert. Das Reserverad hatte auch annähernd den richtigen Luftdruck, so dass wir unsere Fahrt fortsetzen konnten. Den beschädigten Reifen warfen wir erst einmal in den Innenraum, da ich ihn auf der Straße nicht wieder unterbauen wollte.

In Flevoland angekommen fanden wir schnell den Campingplatz. Da auch ein Schwimmbad dabei war, ging es erst einmal zum Schwimmen. Den Abend verbrachten wir beim Bingo im Gemeinschaftsraum des Campingplatzes. Der beschädigte Reifen, den wir unter dem Wohnmobil abgelegt hatten, geriet in Vergessenheit.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Giethorn. Bei der Abfahrt fiel uns dann auch der Reifen wieder ein. Also rein damit in den Innenraum. In Giethorn stellte sich die Campingplatzsuche etwas schwierig dar. letztlich fanden wir den Campingplatz d’Hof mitten im Naturschutzgebiet. Hier mussten wir über Holzstege zu unserem Stellplatz kommen, was mit etwas rangieren auch gelang.

Als erste Aufgabe des Tages stand für mich das Anbringen des beschädigten Reifens an der Fahrzeugunterseite auf dem Programm. In diversen Versuchen mühte ich mich allein ab und selbst Elli konnte nicht helfen, da es schwierig war den Reifen hoch zu halten und die Schrauben zu befestigen. wieder war es der Hilfe eines freundlichen Holländers zu verdanken, dass es vereint gelang.

Nun folgten noch einige erholsame Tage in Giethorn. Den nächsten Tag verbrachten wir mit relaxen und einer Bootsfahrt durch die Kanäle.

Am darauffolgenden Tag ging es zurück nach Varel. Die geliehenen Fahrräder wurden wieder im Ferienhaus untergestellt und den nächsten Tag, an dem die Rückfahrt nach Hildesheim stattfand, versüßten wir uns noch mit einem Besuch im Freizeitpark Soltau.

Abends übergaben wir dann das Wohnmobil an meinen Vater. Und, wie hätte es anders sein können, war ausschließlich ich für die Defekte verantwortlich.

Mit den Volleyballern in Jugoslawien

Istrien 1989

Der Urlaub in Istrien 1989 ging schon früh in die Planung.
Lars, Olli, Elli, Melanie, Angela und ich kamen irgendwann auf den Gedanken in den Sommerferien einen gemeinsamen Campingurlaub zu machen.
Dabei waren folgende Bedingungen für uns damals wichtig. Es musste billig sein und es sollte ein Ort mit garantiert schönem Wetter sein.
Im Zuge der Planung fiel dann die Wahl auf Istrien im damaligen Jugoslawien.
Nachdem wir uns auf dieses Ziel geeinigt hatten, konnten alle beginnen die Reisedokumente zusammen zu stellen und wir suchten einen adäquaten Campingplatz.
In verschiedenster Besetzung trafen wir uns und planten. Damals nach mit Karten, Reiseführern und Campingatlanten.
Letztlich war die Mehrheit für den FKK-Platz Valalta.
In einem gemeinsamen Treffen wollten wir es dann fest machen und nach anfänglicher Skepsis bei Angela waren dann alle mit an Bord.
Die restlichen Einzelheiten waren auch schnell geplant. Olli stellte das Zelt, das für uns alle reichte. Stühle und Tisch stellten wir gemeinsam und verstauten sie auf dem Dachgepäckträger. Die Pkw für die Fahrt stellten Elli und ich. Führerscheine hatten, mit Ausnahme von Melanie, alle, wobei nicht jeder fahren wollte.

Am letzten Arbeitstag von Lars und Olli, die zu der Zeit bei Blaupunkt schichteten, ging es los.
Die beiden hatten Nachtschicht bis 06:00 Uhr gehabt und bis 07:00 Uhr hatten wir sie eingesammelt und es ging auf die Autobahn.
Die beiden Nachtschichtler wollten die Fahrt nutzen, um den verlorenen Schlaf nachzuholen. Dies fiel ihnen sichtlich schwer. Angela jedoch nicht, sie verschlief die meiste Zeit.
Bis Mittag hatten wir es nach Denkendorf in Bayern geschafft. Hier tankten wir und nahmen ein reichhaltiges bayerisches Mittagessen zu uns.
Die daraus resultierende Schläfrigkeit machte mir auf dem folgenden Autobahnstück ganz schön zu schaffen.

Da das Schengen Abkommen 1989 noch nicht existent war, hatten wir noch diverse Landesgrenzen zu überqueren bis wir letztendlich gegen 20:00 Uhr abends an der Grenze zwischen Italien und Jugoslawien standen.
Die Fahrt bis nach Italien verlief problemlos. Lediglich am Tauerntunnel hatten wir Blockabfertigung und mussten im Stau warten. Die Zeit nutzten wir um auszusteigen und das Wetter zu genießen.
In Muggia, an der jugoslawisch-italienischen Grenze, tankten wir noch einmal voll, da wir nicht wussten, wo die nächste Tankstelle war. Das war auch grundsätzlich kein Problem, nur sprang nach dem Tanken Elli’s VW Golf nicht wieder an. Augenscheinlich war er durch die lange, konstante Fahrt überhitzt und musste abkühlen.
Während der Wartezeit überschlugen wir kurz die Zeit bis zum Ziel. Für die letzten 100 Kilometer mussten wir knapp 2 Stunden einplanen.
Da laut Campingplatzführer der Platz um 22:00 Uhr die Pforten schloss, mussten wir uns beeilen, um ihn zu erreichen. Wir hatten keine Lust vor dem Tor in den Autos zu schlafen.
Nachdem der Golf wieder ansprang, ging es los. Über die jugoslawischen Landstraßen ging es Richtung Rovinj.
Die Landstraßen waren schlecht, die Fahrbahnmarkierung miserabel und Ortschaften erkannte man fast gar nicht, da sie stockdunkel waren. Trotzdem fuhren wir so schnell wie möglich durch die Landschaft. Elli folgte lediglich den Schlusslichtern von meinem Honda Accord. Die Strecke als solche nahm sie gar nicht richtig wahr.
Highlight war der Limskikanal. Auch diesen sahen wir nicht. Wir sahen auch nicht, wie es neben der Fahrbahn steil nach unten ging – Gott sei Dank.
Kurz vor 22:00 Uhr hielten wir an der Rezeption des Campingplatzes.
Hier war man locker und gelöst. Der Platz schloss erst um 23:00 Uhr.
Also noch schnell einen Stellplatz suchen und das Zelt aufbauen.

Der Platz war schnell gefunden. An der Rezeption hatte man uns den Tipp mit dem neuen Waschhaus gegeben. Hier fanden wir auch einen fast ebenen Platz.
Im Licht der Pkw-Scheinwerfer wurde dann das Zelt aufgebaut. Gleichzeitig wurden die Sitzgelegenheiten vom Pkw geladen und aufgebaut, so dass wir, als das Zelt stand und eingeräumt war, unser ‘Feierabend’-Bier zu uns nehmen konnten.

Die knapp zwei Wochen auf Valalta verliefen relativ stressfrei und erholsam.
Ab etwa 11:00 Uhr morgens setzten wir uns in die Saline und spielten Karten.

Bis dahin ging es immer mal wieder in Stadt, um Getränke in dem dortigen Intershop zu kaufen oder eine Mahlzeit in dem staatlichen Restaurant (Jardin) am Hafen zu uns zu nehmen.
Abends nahmen wir zumeist das Angebot auf dem Platz wahr. Beliebt bei Melanie und Angela waren die Live-Auftritte der Band an der Bar am Swimmingpool, da die Mitglieder der Band ja ‘so süß waren’.

Der Tagesablauf wurde lediglich durch die Sportveranstaltungen unterbrochen.
So nahmen wir alle 6 mehr oder weniger erfolgreich an den Trainingsstunden und dem Volleyballturnier teil.
Melanie und Olli spielten noch erfolgreich beim Tischtennis mit und Olli und ich nutzten das Angebot Tennis zu spielen.
Über die verschiedenen Sportangebote lernten wir dann auch einige Leute außerhalb unserer Gruppe kennen.

Auch zu unseren direkten Platznachbarn bauten wir gute Kontakte auf. Dies ging so weit, dass wir mit ihnen Grillgut austauschten und dafür im Gegenzug selbst gefangene Seenadeln erhielten.

Bei den Nachbarn gegenüber sind wir bei einem Gewitter im Zelt untergekommen.

Erwähnenswert ist auch eine Bootstour gewesen, die wir gemacht haben.
Mit zwei Motorbooten ging es über die Bucht und in den Limskikanal hinein.

So plätscherte der Urlaub so dahin. Einen Tag fuhren wir noch auf Sightseeing nach Pula und einen Tag nach Porec.

Den Ausflug nach Pula nutzten wir, um das dortige Kolosseum zu besichtigen und etwas durch die Stadt zu bummeln.
Außerdem aßen wir in der Stadt zu Mittag, um mal etwas anderes zwischen die Zähne zu bekommen als der Campingplatz oder Rovinj bot. Das Essen unterschied sich aber nicht wesentlich, war eher noch etwas schlechter.

Auf den Ausflug nach Porec konnte Lars nicht mitkommen, da er zuvor beim Volleyball sich an einem Stein den Fuß aufgeschnitten hatte.

Die Fahrt nach Porec offenbarte uns auch die Strecke am Limskikanal und ihre Gefährlichkeit, da wir nun bei Tageslicht alles sehen konnten.

Unser Urlaub näherte sich dem Ende, da änderte sich das Wetter.
Wir waren den Abend noch in der Altstadt gewesen, weil Elli unbedingt Scampi essen wollte. Danach haben wir im Hotel Eden die Disco besucht und waren gerade wieder am Zelt eingetroffen, als ein Unwetter losbrach.
Es regnete derart stark, dass es in Bächen durchs Zelt floss. Wir legten die Luftmatratzen ins eingehängte Innenzelt, wo auch unsere Taschen waren, und suchten uns trockene Schlafplätze.
Elli und Olli kamen wie bereits gesagt bei den Nachbarn im Vorzelt unter, während Lars und ich im Honda schliefen.
Als Melanie und Angela dann aus der Disco kamen, blieb für sie nur der VW Golf, in dem sie es sich gemütlich machten.

Am nächsten Morgen stand dann Reinigen auf dem Programm. Dies blieb jedoch an Elli und Lars hängen, da Olli und ich den Tennisplatz gebucht hatten und Angela und Melanie sich am Strand von den Strapazen der Nacht erholten.
Als die beiden alles gereinigt hatten, erfuhren sie in den Gesprächen mit den Platznachbarn, dass es womit dem Wetter so weitergeht.
Gleiches brachten Olli und ich am Tennisplatz in Erfahrung.
Nach einer kurzen Beratung ging Lars zur Rezeption und erzählte eine tieftraurige Geschichte, warum wir noch an diesem Nachmittag abreisen müssten. Dies ersparte uns die Gebühr für den Tag und wir fingen an zu packen.

Als alles verstaut war, fing es auch schon an zu regnen und es wurde immer dunkler, was nicht nur an der fortgeschrittenen Tageszeit lag.
Als wir auf der Landstraße in Höhe Buje unterwegs waren, mussten wir auf Grund des starken Regens sogar unsere Fahrt unterbrechen und auf der Straße einfach halten. Es war nichts mehr zu sehen und die Haftung auf der Straße war auch nicht die Beste.
So ging es dann weiter bis Italien. In Italien nutzten wir dann eine Regenunterbrechung, um in einer Raststätte einen Cappuccino zu trinken. Da auch der Euro noch keinen Einzug gehalten hatte, mussten wir noch in Lira bezahlen, die wir zuvor getauscht hatten.
Ansonsten wurde der Regen nur durch die Autobahntunnel unterbrochen. Es stellte sich dann so dar, dass wir außerhalb der Tunnel mit angepasster Geschwindigkeit fuhren und in den Tunneln dann richtig Gas gaben.

In Österreich angekommen holte uns langsam der lange Tag ein und die Müdigkeit überkam uns.
Wir schafften es noch bis zum Rastplatz Eisentratten. Da wurden erst mal die Sitze runter gekurbelt und wir versuchten zu schlafen.
Grundsätzlich klappte dies auch – bis auf die beiden Fahrer. Lars und ich trafen uns in der Raststätte wieder und nahmen einen starken Kaffee zu uns. Danach beschlossen wir weiterzufahren.
Gegen Morgen waren wir dann wieder in Deutschland. Das Wetter hatte sich nicht sonderlich verbessert und es war immer noch feucht.
In Traunstein ging es dann erst mal von BAB 8 runter und wir kauften bei einem Bäcker zum Frühstücken ein.
Das Frühstück nahmen wir dann auch gleich zu uns und bei leichtem Nieselregen ging es zurück auf die Autobahn.

Beschleunigungsstreifen raus und gleich richtig Gas geben. Leider war direkt vor uns ein Stau, so dass ich alles aufbieten musste, um einen Auffahrunfall zu vermeiden.
Mit einem gehörigen Schrecken in den Gliedern ging es dann weiter und nach insgesamt 24 Stunden hatten wir die 1200 Kilometer geschafft und waren zu Hause angekommen.
Wir brachten noch alle schnell nach Hause, schnackten noch ein bisschen und Elli und ich bleiben gleich ins Sorsum.

Insgesamt haben wir nachträglich festgestellt, dass es trotz aller kleinen Misslichkeiten ein runder Urlaub mit einem hohen Erholungswert war.