Wandern und Wellness

Pitztal

(23.08.2002 – 01.09.2002) Wanderkarte

Obwohl wir schon den Urlaub im Frühjahr hatten, wollten wir unbedingt noch einmal eine kurze Zeit ausspannen. Hierzu war uns das Hotel Gletscherblick im Pitztal empfohlen worden. Hier gab es ein gutes Komplettangebot und Kinderbetreuung, falls erforderlich. Der erste Kontakt beim Buchen war ausgesprochen gut, so dass wir uns auf die Zeit in Österreich freuten.

Am Anreisetag ging es bereits um kurz vor 05.00 Uhr morgens los. Die Fahrt über die BAB 7 verlief problemlos. Nur in Höhe Jedesheim hatten wir einen kurzen Schreckmoment, als ich aus Unaufmerksamkeit über ein auf der Fahrbahn liegendes Kantholz fuhr. Bei einer Nachschau stellten wir aber fest, dass wir Glück gehabt hatten und ich das Kantholz lediglich mit der Außenflanke des Reifens erwischt hatte.

Kurz nach dem Mittag, das wir uns bei McDonalds in Imst, fuhren wir ins Pitztal ein und waren von dem Tal auf Anhieb begeistert. Am Hotel angekommen, waren wir auch hier angenehm angetan. Die Lage des Hotels war für uns genau richtig und der Empfang war ausgesprochen freundlich. Wir fühlten uns gleich wohl.

Den Nachmittag verbrachten wir, nachdem wir unser Gepäck ins Zimmer gebracht hatten, mit einem kleinen Spaziergang und einem Getränk auf der Außenterrasse.

Die nächste Überraschung erwartete uns beim Abendessen. Wir hatten einen großzügigen Tisch für uns allein und das Menü war wirklich gut. Sönke wurde wie ein kleiner König behandelt und konnte bestellen, was er wollte. Mehr gegessen hat er dadurch allerdings auch nicht.

Den ersten Urlaubstag verbrachten wir mit einer leichten Wanderung über einen Versorgungsweg zu den Wasserfällen unterhalb des Pitztaler Gletschers. Unsere Wanderung führte uns auf einem Versorgungsweg an der Pitze entlang. Nach knapp zweieinhalb Stunden erreichten wir den Wasserfall.

Von dort ging es zurück zum Gletscherstübele, wo wir uns einen Mittagssnack und ein Getränk gönnten. Danach folgte der wenig anstrengende Rückweg zum Hotel. Hier wurden wir bei unserer Rückkehr wieder herzlich empfangen. Sönke erhielt sein Getränk sofort und auch Elli und mir wurde gleich etwas eingeschenkt.

Den späten Nachmittag verbrachten wir auf der Außenterrasse und genossen wieder einmal den tollen Ausblick auf die Berge.

Unmittelbar vor dem Abendessen nutzte Elli noch das Wellnessangebot des Hotels und besuchte die Sauna. Sönke ging mit und planschte im Spa.

Nachdem das mit dem Wandern am ersten Tag so gut geklappt hatte, wollten wir nun eine für unsere Verhältnisse etwas anspruchsvollere Tour in Angriff nehmen. Der Rifflsee war unser Ziel. Allerdings wollten wir dazu wieder auf den Versorgungswegen bleiben.

Zunächst ging es von unserem Hotel aus erst einmal querfeldein über die Wiesen, zwischen Kühen hindurch, auf der Suche nach dem Weg. Als wir diesen erreicht hatten, ging es erst einem ein Stück ins Taschachtal hinein, bevor der Aufstieg zum Rifflsee abging. Die knapp 500 Höhenmeter bewältigten wir recht entspannt  und freuten uns immer wieder, wenn wir in regelmäßigen Intervallen den Seebach, der vom Rifflsee herab kam, überquerten.

Nach etwas mehr als einer Stunde waren wir am Rifflsee angekommen und trafen erst einmal auf eine Herde Ponys, die sich hier oben frei bewegten.

Da wir keine Umrundung des Sees eingeplant hatten, ging es zunächst in die Rifflseehütte, um uns zu stärken.

Für den Abstieg konnten wir Sönke allerdings nicht gewinnen. er wollte unbedingt mit der Seilbahn fahren, die wir dann auch am frühen Nachmittag für unsere Talfahrt in Anspruch nahmen.

Den Nachmittag und Abend verbrachten wir wieder im Hotel. Das ganze Programm führte dazu, dass Sönke abends wie erschlagen einschlief. Elli und ich vertrieben uns die Abende mit dem Siedler-Spiel, das wir im Ägyptenurlaub mit Olli und Birgit kennengelernt hatten.

Interessant waren auch immer die Gespräche mit Willi, Wanderführer und Urgestein des Hotels. In den frühen 50er aus Deutschland in die Region gekommen, blieb er. An diesem Abend veranstaltete er eine Diavorführung, über den Verfall des Pitztaler Gletscher, die er mit eigenen Fotos aus alten zeiten unterstrich. Außerdem führte er Bilder aus der Zeit vor, in der ins Pitztal kam. Eine Zeit ohne großes Straßensystem und Busse.

Willi war es auch, der uns für die Wanderung am nächsten Tag gewann. Sie war durch das Hotel organisiert und führte von der Jerzer Alpe und dem Hochzeigerhaus hinab zur Liftstation.

Mit dem eigenen Pkw fuhren wir bis zum Liftparkplatz in Jerzen. Gemeinsam mit einem weiteren Hotelgast und Willi als Führer ging es mit der Hochzeigerbahn hinauf. Von der Bergstation ging es zum Niederjöchl. Von hier hatte man einen wunderbaren Ausblick.

Während unseres Aufenthaltes am Gipfelkreuz sahen wir einen Adler kreisen. Damit hatte Sönke sein Highlight der Tour bereits. Auch ansonsten war es klasse. Er war total auf Willi fixiert und ging ihm die gesamte Zeit ohne zu maulen nach.

Vom Niederjöchl aus ging es über einen Geröllhang bergab, bevor wir in einen bewaldeten Bereich zum Wandern kamen. Es folgte die Jause auf der Hütte. Brot, Würstchen, Käse und Getränke. Das war unsere Stärkung. danach folgten wir dem Weg zurück zum Pkw und fuhren wieder ins Hotel. Obwohl die Tour nicht sehr anstrengend war, hatte es bei uns doch Eindruck gemacht, wie Willi damit zurechtgekommen war.

Von Willi erhielten wir auch den Tipp für unsere nächste Wanderung. Er empfahl uns im Taschachtal hinauf zu wandern und von dort auf den Pitztaler Gletscher zu schauen. Idealerweise könne man bis zum Taschachhaus gehen. Diesen Vorschlag nahmen wir auf, da Sönke an diesem Tag auch das erste Mal im Pitz-Club unterwegs war und wir allein gehen konnten.

Das Wetter war an diesem Tag nicht so schön. Es war bedeckt, blieb aber zu unserem Glück trocken. Wir gingen auf dem Feldweg bis zum Ende des Taschachtals.

Hier entschieden wir uns gegen den Aufstieg zum Taschachhaus, da die Zeit schon vorangeschritten war und wir anwesend sein wollten, wenn Sönke aus dem Pitzi-Club ins Hotel kam.

Da das Hotel Mountainbikes an seine Gäste verlieh, hatten wir uns für den folgenden Tag eine Fahrradtour vorgenommen. Sönke ging wieder in den Pitz-Club. Ihm hatte es am vorhergehenden Tag so gut gefallen, dass er erneut bespaßt werden wollte.

Nachdem wir die Räder aus dem Keller geholt hatten, ging es das Pitztal hinab. Hierzu wählten wir noch die Straße und genossen die Abfahrt bis Piösmes. Hier folgten wir einem breiten Wanderweg an der Pitze entlang, der uns wieder das Tal hinauf führte.

Auf Höhe von Plangeroos mussten wir dann auf die Straße wechseln, da der Weg zu einem reinen Wanderweg wurde. Das Fahren an der Straße war nicht sehr angenehm, da kein Radweg vorhanden war und der Kraftfahrzeugverkehr wenig Rücksicht auf Fahrradfahrer nahm. In Tieflehn machten wir dann noch eine kurze Pause, bevor wir nach etwa 25 Kilometern wieder am Hotel ankamen und dort den Rest des Tages relaxten.

Für den folgenden Tag hatten wir uns wieder bei Willi zu einer geführten Wanderung angemeldet. Sönke war wieder mit dem Pitzi-Club unterwegs. Diesmal wollten sie klettern gehen. Wir hatten eine Wanderung zum Taschachhaus auf dem Programm.  Bei dieser Wanderung sparten wir uns den Anstieg, da die Strecke noch anspruchsvoll genug war. Mit der Gondel ging es zum Rifflsee. Von hier aus folgten wir dem Fuldaer Höhenweg, der zunächst über Geröllhänge führte. Zwischenzeitlich zogen sich die Wolken ganz schön zu und es war wenig zu sehen. Im weiteren Verlauf kamen wir dann zu schmalen Pfaden am Felshang, die uns schon Respekt einflößten.

An den herabstürzenden Bächen hatten wir dann auch noch einige Klettersteige zu überwinden, bis der Weg dann sein Ende erreicht hatte. Von hier kam man ans Taschachhaus und hatte man einen herrlichen Ausblick auf den Pitztaler Gletscher und das darin liegende Flugzeugwrack.

Nach unserer Pause ging es hinab ins Taschachtal, auf dem wir den Heimweg bewältigen wollten. Als wir den Talboden erreichten, stellten wir fest, wie vorangeschritten die Zeit mittlerweile war. Das Ende von Sönkes Pitzi-Club kam näher und wir mussten uns etwas sputen. Leider ging es für uns alle nicht schneller voran, so dass ich mich entschloss strammen Schrittes vorzugehen. Gesagt, getan. Die letzten Kilometer legte ich einem flotten Tempo zurück. Als ich das Hotel erreichte, saß Sönke jedoch schon in der Gaststube und wurde von den Vermietern betreut. Ihn hatte es bis dato wenig gestört, dass wir noch nicht wieder zurück waren. Kurze Zeit später trafen dann auch Elli und Willi ein.

Am nächsten Tag nutzten wir unsere Kurkarte, um den Bus das Tal hinab zu fahren. Auf Empfehlung von Willi wollten wir zur Tiefental Alpe wandern. In St. Leonhard verließen wir den Bus und fanden auch gleich den Einstieg in den Wanderweg. Nach etwa einem Drittel der Strecke kamen wir an einen Wasserfall des Pfitschebaches. Hier machten wir unsere erste Pause.

Bei strahlendem Sonnenschein ging es dann hinauf zu der auf 1900 Meter hoch gelegenen Tiefentalalm. Der Anblick, der uns dort erwartete, überraschte uns dann doch. Ein breites Tal öffnete sich vor uns, in saftigem Grün, durchzogen von einem Bach.

Die Alm hatte eine herrlichen Sonnenterrasse und Sönke konnte, während wir uns entspannten, am Bach spielen.

Der Abstieg erfolgte dann auf dem Wanderweg in Richtung Eggenstall. Von hier ging es noch ein kurzes Stück an der Pitze entlang bis zur Bushaltestelle.

Für den letzten Tag hatten wir uns etwas Leichtes vorgenommen. Wir fuhren mit dem Bus bis nach St. Leonhard. Von hier aus ging es dann auf einem Wanderweg, der parallel zur Pitze verlief wieder das Tal hinauf.

Größere Steigungen erwarteten uns auf dieser Strecke nicht. Insgesamt war diese etwa 14 Kilometer lange Wanderung eher ein Spaziergang zurück in Richtung Hotel.

Der letzte Eindruck, den wir sammeln durften, war eine Herde Ziegen, die sich ungehindert auf der Straße fortbewegte. Sie waren so zutraulich, dass wir uns ihnen nähern konnten.

Am nächsten Tag ging es dann schon wieder nach Hause. Nach einer herzlichen Abschiedsszene ging es für uns wieder los. Sönke hatte mittlerweile die Marotte entwickelt, sich übergeben zu müssen, wenn Serpentinen gefahren wurden. So auch auf dieser Fahrt. Da kein geeignetes Behältnis greifbar war, musste seine Mütze herhalten. Da wir gut durchkamen, gönnten wir uns noch einen kleinen Aufenthalt in Rotenburg o.d. Tauber, das uns auf Grund seiner tollen Altstadt von Reni und Klaus immer wieder ans Herz gelegt worden war. Ansonsten war es eine ereignislose Fahrt in Richtung Heimat.

Sönke’s erster Skiurlaub

Ellmau (Österreich)

(12.01.2002 – 19.01.2002)

Für Sönke stand der erste Skiurlaub im Kalender. Gemeinsam mit Ulli und Tjerk und der Skitruppe vom Ulli fuhren Elli und er nach Ellmau in Österreich.

Am Anfang war jedoch das Ski fahren für Sönke nicht so im Fokus, sondern eher die Tatsache, dass er mit Tjerk zusammen einen Urlaub verbringt.

Der erste Tag in der Skischule bereitete dann eher Elli einiges Kopfzerbrechen. Sie machte sich Gedanken, wie es wohl Sönke ergehen würde. Der verschwendete daran jedoch keinen Gedanken, sondern hatte wohl sichtlich Spaß.

Aber nicht nur Spaß hatte er, sondern er stellte sich beim Ski fahren echt gut an und lernte es gleich vernünftig.

Am Ende des Skiurlaubes stand für Sönke ein zweiter Platz in seiner Altersklasse im Slalomrennen der Skischule und ein neues Matchboxgefährt – eine Schneeraupe. Diese Faszination für Schneeraupen sollte auch noch die nächsten Urlaube vorhalten.

Auf jeden Fall hatte es ihm derart Spaß gemacht, dass er es bei nächster Gelegenheit wieder machen wollte.

Ein weiteres Mal nach Piesendorf

Piesendorf (Österreich)

(Januar 1994)

Es sollte mal wieder ein Skiurlaub sein. Nachdem wir 1991 mit der Truppe um Ulrike und Jörg viel Spaß hatten, beschlossen wir nun mit Michael und Katrin zusammen Ski zu fahren. Bei den beiden waren jedoch keine, bzw. nur leichte Grundkenntnisse vorhanden, sodass wir uns darauf einstellten, erst einmal leicht und locker zu machen.

Am Freitagabend ging es dann los. Wir fuhren nach Burgdorf, um Michael und Katrin aufzunehmen. Nachdem der gute alte Ford bis zur Dachkante beladen war und auch der geliehene Skisarg zum Bersten gefüllt war, ging es auf die Autobahn. In Hannover-Wülferode noch schnell den Reifendruck überprüft – war echt nötig – und los.

In den Nachtstunden machten wir dann eine kurze Rast bei McDonalds in Geiselwind, den wir gleich mit Tanken verbanden. Leider herrschten zur damaligen Zeit noch nicht die heutigen Öffnungszeiten, sodass wir erst einmal vor der Putzkolonne flüchten mussten, die das Restaurant reinigen wollte.

Ohne größere Verzögerungen kamen wir durch und trafen am frühen Morgen in Piesendorf ein. Schnell war die Ferienwohnung in der Schwimmbadstraße gefunden.

Nachdem wir unsere Klamotten ausgeladen und uns umgezogen hatten – in die Ferienwohnung selbst konnten wir noch nicht rein – ging es erst einmal zum Skiverleih. Katrin und Michael gingen zu einem Skiverleih in Piesendorf, um sich das nötige Material zu leihen. Elli und ich hatten bei meinen Eltern die fehlende Ausrüstung ergänzt.

Nachdem das alles erledigt war, ging es zum Walchen, den Ortshang von Piesendorf, um mit Michael und Katrin die ersten Schritte zu machen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beim Anlegen der Ski und mit der Standfestigkeit, ging es zum Lift. Bereits auf dem Weg dorthin wollte Michael sich mit einem vorbeifahrenden Auto anlegen. Gott sei dank konnte er sich noch rechtzeitig fallen lassen.

Bevor es in den Lift ging, frischen wir erst einmal die Grundzüge des Skifahrens auf. Danach arbeiten wir uns über den Schlepplift langsam zum Ankerlift vor, sodass wir am ende des doch recht anstrengenden Tages ein paar Mal den kompletten Walchen fuhren. Beim abschließenden Jagertee resümierten wir kurz den Tag und die Skileistung und beschlossen es am nächsten Tag auf dem Maiskogel zu versuchen.

An der Ferienwohnung angekommen brach dann noch einmal kurz Missstimmung aus. Ich hatte rückwärts in einen Bauernhof gesetzt, um zu wenden. Leider hatte ich die doch recht steile Auffahrt unterschätzt, sodass die Räder an meinem Ford immer wieder durchdrehten und ich nicht herauf kam. Ich musste dann, sehr zu meinem Missfallen, tatsächlich die Schneeketten aufziehen, um die Steigung zu bewältigen. Da die Straßenlage aber eine weitere Nutzung der Schneeketten nicht zuließ, musste ich sie auch gleich wieder abziehen. Tolle Übung.

Den abschließenden Abend gestalteten wir dann gemütlich mit einem Gang durch den Ort und einem guten Abendessen in einem Lokal. Gleichzeitig hatten Elli und ich noch einmal die Möglichkeit die Stätten unseres letzten Aufenthalts zu begutachten.

Am nächsten Morgen ging es dann zum Maiskogel. Wir parkten an der Baumbar und gingen zum Ankerlift, der in der Nähe startete. Michael und Katrin schauten sich zunächst alles an und Michael beschloss letztlich allein die Fahrt in Angriff zu nehmen. Und dies, obwohl wir ihm die Länge der Strecke klar vor Augen führten. Ich nahm Katrin mit in den Lift und wir schafften es mit einigen Wacklern bis zur Umsteigestation. Unkmittelbar nachdem wir gestartet waren, bekamen wir noch mit, wie Michael zum zweiten Mal aus dem Lift fiel. Das erste Mal war unmittelbar vor uns, das nächste Mal kurz bevor wir ihn außer Sicht verloren. Da Elli bei ihm geblieben war, machten wir uns zunächst keine Gedanken und Katrin und ich nutzten den gemütlichen Hang, um die Erfahrungen vom Vortag umzusetzen.

Als dann Elli ohne Michael zu uns stieß, machten wir uns auf den Weg nach unten, um zu erfahren, wie er sich das weiter vorstellte. Michael hatte die Zeit an der Liftstation jedoch nicht sinnlos verbracht. Er hatte sich auf dem Kinderhang warmgefahren und dabei den Einstieg in den Lift beobachtet, sodass wir nunmehr vereint den Weg nach oben auf uns nahmen.

Tatsächlich klappte es so gut, dass wir den Anschlusslift gleich mitnahmen und auf der Mittelstation ankamen. Nunmehr lag der wunderbare Hang vor uns und wir fuhren ganz gemütlich ein paar Runden auf diesem Hangstück. Gegen Mittag wollten wir uns dann etwas tiefer wagen, da an diesem Hang kein Lokal für ein geeignetes Essen lag. Zu diesem Zweck steuerten wir eine kleine Erhöhung an, die an der Handkante lag. Ich hielt neben einer Pistentafel und Michael, der mir gefolgt war, ebenfalls. Elli, mit Katrin im Schlepptau hielt ebenfalls darauf zu und schwenkte kurz vorher zum Halt ein. Lediglich Katrin wechselte in die Schussfahrt und hielt direkt auf das Schild und die Hangkante zu. Alles rufen half nichts. Direkt unterhalb des Schildes fuhr sie durch. Es gab einen lauten Knall und danach stürzte sie kurz vor der Kante. Wir dachten schon das Schlimmste, das sie mit dem Kopf gegen das Schild geknallt war. Gott sei Dank war dies nicht der Fall. Sie hatte die Hände hochgerissen und versucht sich am Schild festzuhalten, was dann zu ihrem Sturz geführt hatte.

Dieses Malheur hatte aber auch Folgen. Beide trauten sich nach dem Mittagessen nicht mehr richtig  zu fahren. Gemeinsam machten wir noch die Abfahrt und Michael und Katrin machten dann erst einmal Schluss. Elli und ich genossen weiterhin das tolle Skiwetter und machten noch ein paar Abfahrten. Zwischendurch trafen wir uns dann an der Bude im Tal. Hier erörterten wir kurz, wie es nun weitergehen sollte. Michael und Katrin beschlossen eine Skistunde zu buchen, um ihre Kenntnisse auf solide Füße zu stellen. Elli und ich fuhren noch ein paar Strecken, bevor wir uns zum Abschluss in der Baumbar trafen.

Am nächsten Tag setzten Michael und Katrin ihren Plan dann um. Am Vormittag hatten sie einige Skistunden, die ihnen wirklich weiterhalfen. Nach dem Mittag machten wir dann noch eine gemeinsame Tour, bevor es relativ zeitig zur Ferienwohnung zurück ging. Nach dem Duschen nutzten wir den Rest des Tages, um einmal  nach Zell am See zu fahren. Wir bummelten durch die Fußgängerzone und gönnten uns im Ort ein Abendessen.

Für den nächsten Tag hatten wir uns den Kapruner Gletscher als Skigebiet ausgesucht. Zunächst dachten wir, dass dies vielleicht zu anspruchsvoll wäre, da aber der Skilehrer von Michael und Katrin ihnen dies ebenfalls empfohlen hatte, folgten wir diesem Ratschlag.

Damals ging es noch mit der Gletscherbahn 2 hinauf. Diese stellte nach der Brandkatastrophe im Jahr 2000 ihren Betrieb ein. Auch für Elli und mich war es der erste Aufenthalt auf dem Gletscher. Bisher hatten wir nur die Schmittenhöhe und den Maiskogel befahren, so dass wir auf das Skigebiet gespannt waren. Letztlich war es wirklich toll. Die Pisten waren vielfältig, so dass für jeden Geschmack etwas dabei war. Zunächst fuhren wir eine Abfahrt gemeinsam. Danach war die Strecke Michael und Katrin bekannt und Elli und ich konnten einige andere Pisten fahren. Zum Mittag trafen wir uns immer wieder und machten entweder vorher oder danach eine gemeinsame Abfahrt.

Da Michael und Katrin dieses Skigebiet entgegen kam und sie hier die nötige Sicherheit hatten, wollten wir in den folgenden Tagen keinen Wechsel vornehmen. Auch Elli und ich fanden es auf dem Gletscher sehr angenehm, so dass wir keinen Wechsel anstrebten.

Herausragend während dieser Zeit auf dem Kapruner Gletscher war noch eine Abfahrt zur Mittagspause in der sich Michael darüber amüsierte, dass Katrin gestürzt war. Auf dem letzten Hang vor der Mittagsrast erwischte es dann ihn und das sehr spektakulär. Während er gerade zu einem Schwung ansetzte, haute es ihn aus den Skiern und er kullerte den Hang hinunter. Wobei dieses Kullern eher dem Schlagen eines akrobatischen Rades gleich kam. Anerkennenswert war, dass er sich unterkriegen ließ und sich sofort wieder auf die Ski stellte und weiterfuhr.

Wir verbrachten insgesamt drei wunderbare Tage auf dem Gletscher.

Den letzten Tag verbrachten Katrin und Michael dann ohne Ski fahren. Sie hatten genug davon, hatten ihre Leihski bereits abgegeben und wollten noch einen Tag ausspannen. Elli und ich nutzten dies, um doch noch einmal auf die Schmittenhöhe zu fahren. Michael und Katrin gingen in Zell am See zum Shoppen.

Den Abend verbrachten wir dann noch in einer Gaststätte in der Schmiedstraße, wo wir uns eine gepflegte Scheinshaxe mit allem was dazu gehört gönnten.

Am nächsten Tag ging es dann auf die ereignislose Heimfahrt in Richtung Hannover

Skifahren in der Großgruppe

Piesendorf (Österreich)

( Januar 1993)

Dies war unser erster gemeinsamer Skiurlaub.

Unsere Nachbarn Ulrike und Jörg hatten eine Truppe von 9 Leuten aus ihrem Bekanntenkreis zusammengesucht, mit denen es in den Skiurlaub gehen sollte.

Die Beiden haben auch alles geplant, so dass wir nur noch herunterkommen mussten.

Als Ziel hatten sie Piesendorf in der Europaskiregion bei Zell am See ausgesucht.

Am späten Freitagabend ging es los, da wir die Nacht durchfahren wollten. Erste Rast war dann in Geiselwind, wo wir uns bei McDonalds noch einen Imbiss gönnten, obwohl die gerade zum Putzen schließen wollten.

Auf der A 9 vor München dann die Überraschung – Schneechaos. Gott sei Dank hält es nicht lange an, so dass wir trotz allem gut vorankamen. Am frühen Vormittag kommen wir in Piesendorf an. Nachdem wir erst einmal an der Ferienwohnung vorbei gefahren waren, erreichten wir sie doch zeitgerecht. Leider konnten wir noch nicht die Zimmer beziehen, so dass wir uns erst einmal umzogen und zum Skifahren auf den Nagelköpfl am Walchen fuhren.

Hier machte Elli ihre ersten Versuche auf den Skiern. In unserer Gruppe war sie damit nicht alleine. Letztlich klappte es nach einiger Zeit bei allen ganz gut.

Nach dem Mittag kamen wir gar nicht mehr raus aus der Skihütte, die am Ende der Piste stand. Von der Fahrt und der sportlichen Betätigung geschlaucht, gönnten wir uns einige alkoholische Getränke. Danach ging es zur Ferienwohnung, wo wir uns in unsere Zimmer einquartierten. Ein kleiner Abendspaziergang rundete den Tag ab.

Am nächsten Morgen hatte es leicht geschneit. Wir fuhren mit der Gondel auf die Schmittenhöhe und wählten von dort aus zunächst die blaue Abfahrt zurück zur Talstation der Gondel.

So ging es dann den Tag über weiter, bis wir alle einigermaßen fit waren. Gegen 16.00 Uhr beendeten wir den Tag auf der Piste.

Am Abend stand dann das erste Essen im Ort an. Wir hatten in Erfahrung gebracht, dass wir außerdem Eisstockschießen machen konnten. Mittlerweile hatte es jedoch angefangen zu schneien und die Flocken wurden immer größer. Als wir am nächsten Morgen aufwachten und zum Milchautomaten im Stall gingen, war alles unter einer dicken weißen Schneedecke begraben. Auf den Autos lag etwa ein halber Meter Neuschnee, so dass wir die erst einmal vom Schnee befreien mussten, bevor es zum Skifahren ging.

Wir starteten wieder auf der Schmittenhöhe und fuhren durch den Neuschnee über die Areitbahn. Jörg hatte unsere Verpflegung in einem Rucksack dabei. Ich führte eine Kamera mit, womit wir einiges an Gepäck transportierten.

Auf halber Strecke war dann eine Kante in der Piste, die wir als Schanze nutzen wollten. Gott sei Dank war viel Neuschnee auf der Piste. Fast alle schlug es danieder. Wir machten dann Pause in einem nahen Heuschober, um uns zu stärken und von den Stürzen zu erholen.

Gegen Ende der Areitbahn machte sich dann der Kräfteverschleiß durch die nicht präparierte Neuschneepiste bemerkbar. In Sichtweite des Schirmes verweigerte Elli dann alle Ratschläge und trotzte etwas rum. Letztlich fuhr sie Piste allein zu Ende, so dass wir alle gemeinsam unterm Schirm ein Abschlussgetränk nehmen konnten.

Mit diesem Erlebnis im Gedächtnis teilten wir uns die nächsten Tage beim Fahren immer etwas in Neigungsgruppen auf und fanden dann zu den einzelnen Mahlzeiten wieder zusammen. Lediglich die Tour auf den Maiskogel machten wir wieder zusammen, wobei wir an der Gondelstation starteten und an, bzw. in der Baumbar endeten.

Erwähnenswert wäre noch unser Abendprogramm, das sich auch in gemütlichen Abenden in der geräumigen Ferienwohnung darstellte. Bei einem dieser Abende machten wir Feuerzangenbowle. Leider sammelte sich der Alkohol in dem Zuckerhut und als die Flamme diesen erreichte, explodierte der Zuckerhut. Teile brennenden Zuckers flogen umher. Leidtragender war Jörg, dessen Pullover kurzfristig Feuer fing. Es ging jedoch alles glimpflich aus.

Einen anderen Abend verbrachten wir in Zell am See. Nach einem ausgiebigen Stadtbummel ging es in ein uriges Restaurant namens Kupferkessel zum Essen.

Aber auch in Piesendorf wurden wir fündig, was die urigen Restaurants betraf. Auf der Suche nach Schweinshaxen wurde Elli fündig. Eigentlich suchte sie eine Möglichkeit zu telefonieren – Handys gab es noch nicht – und trat eines Abends in dieses besagte Restaurant ein. Während sie auf ihr Gespräch wartete, wurde sie von den Dorfbewohnern mit Schnaps abgefüllt, so dass leicht bis mittelstark betrunken in die Ferienwohnung zurückkehrte. Was sie aber auf jeden Fall mitbrachte, war die Information, wo wir unsere Schweinshaxe bekommen, was wir dann auch am nächsten Abend gleich in die Tat umsetzten.

Nach sieben herrlichen Tagen, mit ganz viel Schnee, war dann der Skiurlaub auch schon vorbei.

Erstmals nach dieser Woche nahm ich meinen Fiat Uno wieder in Betrieb und wir fuhren nach Deutschland zurück.