Auf den Spuren der alten Römer

Italien

02.04.14 bis 14.04.2014

Für die diesjährigen Osterferien hatten wir wieder einen Trip in den Süden geplant. Erstmalig ging es ohne Kind in den Urlaub, obwohl dies zu Beginn noch etwas anders geplant war. Letztlich konnten wir dadurch bereits am letzten Schultag starten und verließen gemeinsam mit unserem Sohn das Haus. Er in die Schule, wir in den Urlaub.

Da wir bisher noch nie so früh am Tag auf eine unserer Touren aufbrechen konnten, waren wir gespannt, wie weit wir kommen würden. Da der Verkehr zu unserer Überraschung sehr übersichtlich war, erreichten wir Füssen, unser angedachtes Etappenziel, bereits am frühen Nachmittag. Kurz entschlossen ging es einfach weiter. Auch am Brenner hielt uns nichts auf. Als wir Italien erreicht hatten, machte sich Elli auf die gezielte Suche nach einem geeigneten Stellplatz. Sie fand in Klausen in Südtirol zwei Stellplätze und wir fuhren von der Brennerautobahn ab, um den ersten anzufahren. Es handelt sich um den Wohnmobilstellplatz auf dem Camping Gamp, der laut Stellplatzführer bei etwa 16 Euro Übernachtungspreis lag.

Nach einer abenteuerlichen Anfahrt über die schmalen Gassen des Ortes standen wir vor der Rezeption. Elli versuchte einen Stellplatz für uns klar zu machen. Dies führte aber zu Irritationen, da wir nur den Campingplatz für knapp 25 Euro nutzen dürften. Der Stellplatz sei vorübergehend geschlossen, wurde uns mitgeteilt, da sich Anwohner über die Störung der Totenruhe an dem naheliegenden Friedhof beschwert hätten. Ich telefonierte daraufhin mit dem zweiten Stellplatz in Klausen. Dies bekam man wohl mit und besserte das Angebot nach, sodass wir dann doch für 16 Euro die Nacht dort verbringen konnten.

Nachdem wir uns eingerichtet hatten, den wirklich ordentlichen Campingplatz kennengelernt hatten und einen kurzen Informationsaustausch mit unseren Platznachbarn hinter uns hatten, genossen wir die herrliche Aussicht des Platzes.

Bereits um 07.30 Uhr waren wir nach einer angenehmen Nachtruhe wieder auf den Beinen. Obwohl unser Preis es nicht beinhaltete, nutzten wir erst einmal das Waschhaus. Um 08.00 Uhr konnten wir dann einige Semmeln erwerben und in Ruhe frühstücken. Um 08.45 Uhr ging es dann weiter in Richtung Süden. Auch am heutigen Tag wollten wir uns nicht hetzen und hielten uns das Etappenziel erst einmal offen. Unser Wunsch war es allerdings ohne viel Stress Rom zu erreichen. Der Verkehr kam uns dabei sehr entgegen, die Autobahnen bis Bologna waren frei. Erst ab Bologna in Richtung Florenz wurde der Verkehr dichter.

Kurz vor Florenz machten wir uns dann an die Auswahl einer Tankstelle. Da der Liter Dieselkraftstoff auf der Autobahn bei etwa 1,85 Euro lag, erschien es uns nur sinnig, zum Tanken abzufahren. Gesagt getan. Schnell den Navi programmiert und an der Abfahrt Firenze Calenszno-Cesto ging es von der Autobahn ab. Wir fanden eine freie Tankstelle, die einen akzeptablen Dieselpreis vorwies. Hier machten wir nun das erste Mal Bekanntschaft mit den italienischen Tankautomaten. An diesem, wie auch an allen folgenden, wurde meine EC-Karte nicht akzeptiert, sodass wir auf Barzahlung wechseln mussten. Ich fütterte den Automaten also mit Euro-Scheinen und musste beim Tankvorgang nun feststellen, dass wir doch nicht die erwartete Menge verbraucht hatten. Letztlich blieben etwa 5 Liter Kraftstoff übrig. Diese versuchte ich nun einem Pärchen zu schenken, das an der Nebensäule ebenfalls Diesel tankte. Dieses konnte, bzw. wollte mich jedoch nicht verstehen, sodass ich letztlich die Zapfpistole einhängte und wir weiterfuhren.

Problemlos ging es weiter, sodass wir bereits gegen 16.00 Uhr die Peripherie von Rom erreichten. Nachdem wir auf die A1 sich das erste Mal teilte, verlor ich kurz die Orientierung suchte unsere Abfahrt. Erst als wir dann auf den eigentlichen Stadtring fuhren und ich dies auch realisierte, wurde ich entspannter und verließ mich auf Ellis Navigationskünste. Ziel war das Roma Camping Village an der Via Aurelia in Rom, das wir bereits bei unserem ersten Besuch in Rom genossen hatten.

Um 17.45 Uhr trafen wir dort ein und hatten auch schnell einen Stellplatz gefunden, sodass wir noch einige Zeit das warme Wetter genießen konnten, bevor es unter die Dusche und danach zum Abendessen im Campingplatzrestaurant ging.

Auch am folgenden Tag waren wir bereits um 07.30 Uhr auf. Nach einem reichhaltigen Frühstück packten wir unsere Sachen und machten uns mit dem Bus auf in die Stadt. Wir erwischten zwar die richtige Buslinie (Linie 247), konnten uns jedoch nicht vernünftig orientieren, sodass wir letztlich intuitiv ausstiegen, als wir die Mauern des Vatikans sahen. Nach einem kurzen Fußmarsch hatten wir den Eingang zum Vatikanischen Museum gefunden und konnten uns orientieren.

An den Mauern des Vatikans und zwischen nervenden Kartenverkäufern hindurch ging es auf den Petersplatz. Eigentlich wollten wir mit dem Vatikan unsere Stadtbesichtigung starten.

Als wir die Warteschlange sahen, nahmen wir davon jedoch Abstand und machten uns auf den Weg zu den nächsten Zielen. Zunächst ging es am Castel Sant’ Angelo vorbei. Von dort aus schlenderten wir am Ufer des Tibers entlang, bis wir auf dem Weg zum Palazzo Farnese auf eine Nebenstraße abbogen. Von dort aus ging es zum Campo dei Fiori, dem Blumenmarkt. Hier angekommen bummelten wir erst einmal durch das Marktgeschehen.

Danach ging es weiter zur Piazza Navona mit dem Vierströmebrunnen und seiner beeindruckenden Gebäudekulisse.

Um dies in Ruhe auf uns wirken zu lassen, machten wir eine längere Pause und gönnten uns einen Snack. Weiter ging es dann zum Pantheon und dann zum Hadrianeum, dem Tempio di Adriano, wo wir uns in einem kleinen Café erst einmal einen Cappuccino gönnten. Vor dem Mittag folgte dann als vorerst letzte Etappe der Trevi-Brunnen.

Hier war allerdings derart von Touristen überlaufen, dass der Aufenthalt keinen Spaß machte. Nach ein paar Fotos ging es dann doch recht schnell weiter. Mittlerweile hatte uns der Mittagshunger eingeholt. Elli nutzte in einer Seitenstraße eine kleine Pizzeria, um sich einen Snack zu holen.

Die kleine Pizza wurde nach Wunsch belegt und nach Gewicht abgerechnet. Geschmeckt hat sie ausgesprochen gut.

Weiter ging es dann weiter zur Piazza die Spagna und der Spanischen Treppe. Hier luden die Umstände, dass mitten auf der Piazza eine Baustelle eingerichtet war und die Massen an Touristen, nicht zum Verweilen ein, sodass wir letztlich über die Einkaufszone in Richtung Piazza del Popolo weitergingen. Hier angekommen fing es dann kurz zu regnen an, sodass wir uns erst einmal kurz unterstellen mussten. Hierbei konnten wir beobachten, wie flexibel die penetranten Straßenverkäufer waren. Schnell wurden Stadtführungen und ähnliches gestrichen und wie von Zauberhand verfügten sie mit einmal über Regenschirme, die sie den Touristen zu völlig überzogenen Preisen anboten.

Als der Regen nachließ, machten wir uns an den kurzen Aufstieg zur Villa Borghese, einer Parkanlage, die oberhalb der Piazza del Popolo liegt. Von hier hat man einen wunderschönen Ausblick über die Dächer von Rom.

Wir nutzten unsere erhöhte Position und gingen an der Parkanlage entlang zurück in Richtung Spanische Treppe.

Mittlerweile hatte sich auch das Wetter wieder verbessert. Nach einem kurzen Fotostopp, entschlossen wir uns erneut den Vatikan in Angriff zu nehmen, da er auch auf dem Weg zu unserer Bushaltestelle lag.

Durch die Gassen der Innenstadt ging es Via della Conciliazione, die direkt auf den Petersplatz führt.

Dort angekommen mussten wir feststellen, dass sich die Situation mit den Wartenden nicht wirklich entspannt hatte. Die Warteschlange reichte halb um den Petersplatz herum. Wir überschlugen kurz, wie lange die Wartezeit wohl wäre und kamen auf etwa eine halbe Stunde. Diese Zeit wollten wir opfern. Elli stellte sich in die Schlange und ich wartete ab, bis sie meine Position erreichte und reihte mich dann ein. Mit Interesse verfolgten wir immer wieder Personen, die sich um ein geordnetes Anstehen drückten und jede Gelegenheit nutzten, um ein paar Meter zu gewinnen.

Nach etwas über der veranschlagten halben Stunde hatten wir die Sicherheitskontrolle tatsächlich passiert und konnten uns in den Petersdom begeben.


Auch wenn wir die Kirche bereits einmal besucht hatten, war es wieder einmal sehr beeindruckend. Zum Ende unseres Besuches nutzten wir noch die Post des Vatikanstaates, um unserem Sohn einen Urlaubsgruß zu senden.

Es ging dann wieder an den Mauern des Vatikans entlang in Richtung unserer Bushaltestelle, die an der Metrostation Cipro lag. Hier hatten wir Glück und konnten direkt in den Bus einsteigen. Leider hatten wir noch keine Fahrkarte und die Fahrkartenautomaten standen nur in der Metrostation. Ich spurtete also los und schaffte es kurz vor der Abfahrt des Busses zurück zu sein. Im Bus konnten wir die Fahrkarte allerdings nicht entwerten. Zunächst dachten wir, dass es daran liege, dass der Bus noch stehe. Doch auch während der Fahrt funktionierte es nicht. Als auch eine mitfahrende Ordensschwester das Problem einfach nicht beachtete, beruhigten wir uns etwas und fuhren halt ohne entwerteten Fahrausweis.

Die Busfahrt zog sich auf Grund des starken Berufsverkehrs etwas. Als wir dann an der Via Aurelia ankamen, nutzten wir erst einmal den Supermarkt, der direkt an der Bushaltestelle lag und kauften ein. Das Angebot war reichhaltig, nur die Art der Sortierung bereitete uns etwas Probleme. Die benötigten Eier ließen sich partout nicht finden. Eine Nachfrage beim Personal stellte sich als Problematisch heraus, da mir das italienische Wort für Eier nicht geläufig war und Englischkenntnisse bei meinem Gegenüber noch nicht einmal das Wort egg umfasste. Also musste ich auf bildhafte Sprachdarstellung zurückgreifen und hatte damit letztlich Glück. Die Eier befanden sich in einer hinteren Ladenecke.

Mit dem Einkauf ging es zurück zum Wohnmobil,, wo wir gegen 18.30 Uhr ankamen und erst einmal die letzten Sonnenstrahlen genossen und ausspannten. Danach bereiteten wir unser Abendessen und besprechen unseren Plan für den nächsten Tag.

Am nächsten Tag war es von Beginn an sonnig, wenn auch anfangs noch recht kühl. Nach dem Frühstück ging es erneut mit dem Bus ins Stadtzentrum. Wir nutzten unsere Fahrkarten vom Vortag, da diese bis dato nicht entwertet waren. An der Metrostation Cipro angekommen, stiegen wir in die Metro um und nutzten diese bis zur Metrostation San Giovanni.

Direkt an der Via Appia kamen wir heraus uns überquerten Piazzale Appio, um zur unserem ersten Ziel, der Basilica die San Giovanni in Laterano, kurz Lateranbasilika, zu gelangen. Nach der Besichtigung ging es über kleine Gassen und Parkanlagen zunächst in Richtung Circus Maximus. Bei unserem ersten Rombesuch hatten wir lediglich einen Blick vom Palatin gehabt. Diesmal wollten wir ihn uns genauer anschauen. Leider erfüllte sich unser Wunsch nicht. Der antike Teil war auf Grund von Restaurationsarbeiten gesperrt und eine grüne Wiese in einer Senke war nicht wirklich beeindruckend.

Weiter ging es also zum Forum Romanum, dem eigentlichen Tagesziel. Auf unserem Weg zum Eingang am Kolosseum gingen wir am Zaun der antiken Stätte entlang und kamen an einem Seiteneingang vorbei. Da uns die Warteschlangen am Kolosseum noch gut in Erinnerung waren, beschlossen wir diesen Nebeneingang zu nutzen und hatten tatsächlich nach kurzer Wartezeit unsere Karten und konnten uns dem Forum Romanum widmen.

Wir starteten auf dem Palatin mit dem Domus Augustiana und dem kleineren Stadium auf dem Palatin, das wesentlich besser erhalten ist als der Circus Maximus. Danach bummelten wir durch die Parkanlagen des Palatins bis wir an den Nordrand des Hügels kamen. Beim Abstieg machten wir noch einen kurzen Abstecher in eine Grotte. Danach ging es über die Via Nova zum Titusbogen. Nach einer kurzen Pause und um den größten Besucherandrang passieren zu lassen, machten wir uns auf unseren weiteren Weg über die Via Sacra.


Im Vergleich zum letzten Besuch ließen wir uns diesmal mehr Zeit die Bauten auf uns wirken zu lassen. Meist machten wir eine kurze Pause und verweilten am Ort, um die Eindrücke aufzunehmen.

Da wir keinen Führer erworben hatten, mussten wir uns mit dem Touristik-App helfen. Hier war es dann aber erforderlich sich immer wieder neu zu orientieren, da die Sehenswürdigkeiten dicht gedrängt lagen.

Den Abschluss machten wir an den Überresten des Saturn-Tempels und an der Curia Iulia, dem Sitz des Senates, den wir bei unserem ersten Besuch links liegen gelassen hatten. Von dort ging es noch zum Septimius-Serverus-Bogen, dem Triumphbogen im nördlichen Bereich. In diesem Bereich hat man noch einmal eine beeindruckende Aussicht auf das Forum Romanum.


Das Forum Romanum verließen wir dann am nördlichen Ausgang und begaben uns zur Piazza Venezia, die durch das Denkmal für Vittorio Emmanuele II beherrscht wird.

Über die Via Nazionale, einer schönen Einkaufsstraße,  an der wir uns noch einen Cappuccino gönnten, ging es dann zur Piazza della Repubblica. Hier wollte Elli noch unbedingt die angrenzenden Kirchen besichtigen, während ich am Zugang der Metrostation auf ihre Rückkehr wartete. Als sie dann genug von sakralen Bauten hatte, nutzten wir die Metro um zur Busstation Cipro zu gelangen. Da Wochenende war und wir durch den Busfahrplan am Linienschild nicht durchstiegen, blieb uns nichts anderes übrig als zu warten. Nach einer gefühlten Ewigkeit, tatsächlich war es nur eine Dreiviertelstunde kam dann der Bus. Nachdem wir Platz genommen hatten, ging das Warten zwar weiter, aber immerhin waren wir im richtigen Bus.

Als wir dann an der Via Aurelia ankamen, kauften wir noch kurz ein, bevor wir dann gegen 17.30 Uhr zurück am Wohnmobil waren. Elli suchte dann noch die Rezeption auf und bezahlte den Campingplatz, da wir uns vorgenommen hatten, am nächsten Tag abzureisen.

Bereits um halb acht standen wir auf und frühstückten. Um 09.00 Uhr hatten wir an einer nahen Tankstelle an der Via Aurelia getankt und fuhren über die Ringautobahn Osten und fuhren dann auf die A1 in Richtung Süden. Es war eine beschauliche Fahrt bei wenig Verkehr, sodass wir zügig voran kamen.

Bevor wir Neapel erreichten, konnten wir bereits den Vesuv sehen. Elli bestritt dies erst, bis sie in der Karte sah, dass sie eine Zahl der Höhenangabe übersehen hatte und es sich bei dem Vesuv somit nicht nur um einen Hügel, sondern um einen Berg handelte.

Nach Neapel waren wir auf der A3 in Richtung Pompeji unterwegs. Kurz vor unserer Ausfahrt zu dem gewählten Campingplatz, machten wir an einer Raststätte noch eine kleine Pause, die zur Orientierung und als Fotostopp diente.

Die Anfahrt zum Campingplatz war bereits unmittelbar nach der Autobahnausfahrt anspruchsvoll. Hier galt es gleich als Linksabbieger sich in den Verkehr einzufinden. Dabei musste eine Mischung aus Missachtung der Vorfahrtsberechtigten und Vorsicht an den Tag legen. Der weitere Straßenverlauf war dann ein kleiner Slalomparcours, da man den doch recht tiefen Schlaglöchern ausweichen musste. Es folgte erneutes Linksabbiegen und das Passieren eines Marktes, bevor es über eine Steigung zum Campingplatz ging. Hier herrschte zu unserem Glück kein Gegenverkehr, da die Fahrbahnbreite dies nicht hergegeben hätte.

Schließlich standen wir dann an der Einfahrt des Campingplatzes Zeus, der nur wenige Meter vom Zugang zu den antiken Stätten von Pompeji entfernt lag. Einen Stellplatz durften wir uns selbst aussuchen. Auch dies war wieder anspruchsvoll. Zum einen waren die Wege gerade einmal so breit wie ein besserer Fahrradweg, sodass keine Kurve ohne rangieren gemeistert werden, zum anderen war der gesamte Campingplatz mit Oliven- und Orangenbäumen bepflanzt, die die Stellplätze einengten. Wir wählten letztlich den Stellplatz Nr. 78, der unserer Meinung am optimalsten war.

Nachdem wir uns eingerichtet hatten, ging es auch gleich zu den antiken Stätten. dazu mussten wir wirklich nur den Campingplatz verlassen und die etwa 100 Meter zum Eingang gehen. Zu einem Eintrittspreis von 11.- Euro pro Person ging es dann bei sonnigem Wetter hinein. Unser Rundgang durch das antike Pompeji startete an der Via Marina und führte uns zunächst zum Tempel des Apollon. Von hier aus hatte man einen wunderschönen Blick auf den Vesuv.


Vom anschließenden Forum Civile aus ging es für uns zunächst durch die Gassen der Stadt in Richtung kleines Theater. Beeindruckend war hierbei die dichte Bebauung und der gut erhaltene Zustand der Gebäude, sodass man sich das Leben in diesen Gebäuden sehr gut vorstellen konnte. Dies wurde noch verstärkt, als wir die einzelnen ausgewiesenen Villen in den Straßenzügen besichtigten. Diese waren derart gut erhalten, dass die neben den Bodenmosaiken sogar die Wandzeichnungen gut erkennbar waren.

Wir folgten der Weg zum Amphitheater am westlichen Ende der Ausgrabungsstätte. Elli wollte unbedingt das Innere betrachten, sodass ich mir ein schattiges Plätzchen und den Pinien suchen konnte und Pause hatte. Danach arbeiteten wir die einzelnen sehenswerten Gebäude mit System ab und arbeiteten uns so zum Forum Civile zurück. Kurz bevor wir dieses wieder erreichten, setzte kurz Regen ein. Dies machte uns jedoch nichts aus, da es weiterhin sehr warm war. Sogar so warm, dass wir die vereinzelten wieder in Betrieb genommenen Brunnen nutzten, um uns mit dem Wasser zu erfrischen.


Nach einer Kaffeepause am Forum Civile, wo ein kleines Café in ein antikes Haus klug integriert wurde, ging es zur Casa del Fauna. In der sehr gut erhaltenen Villa fanden wir unter anderem das berühmte Alexandermosaik vor, dass die Schlacht von Issos darstellt und eigentlich in jedem Geschichtsbuch zu finden ist.

Wir folgten den Gassen dann weiter zur Porta del Vesuvio. Hier verließen wir die Stadtanlage und gingen auf der Wallanlage weiter. Bevor es über die Porta di Ercolano wieder in die Stadt ging, hatten wir noch einem wunderschönen Blick auf die Insel Capri, die der Küste vorgelagert ist.

An der Porta di Ercolano liegt der Friedhof der Stadt Pompeji. Mittlerweile waren wir jedoch derart erschöpft von unserer Besichtigung, dass wir die Eindrücke nur noch im Vorbeigehen aufnahmen. Auf der anschließenden Suche nach dem Ausgang mussten wir dann erneut an das Südende der Ausgrabungsstätte, da unser Eintrittsbereich auch wirklich nur für den Zugang gedacht war.


Zurück am Wohnmobil gönnten wir uns erst einmal eine Dusche und ein Kaltgetränk, bevor es am frühen Abend auf die Suche nach einem Restaurant zum Abendessen ging. Das Restaurant am Platz hatte geschlossen und die zahlreichen Restaurants an der Straße vermittelten den Eindruck eines Imbisses und standen zudem kurz vor dem Ende der Öffnungszeiten.

Über den angrenzenden Marktplatz machten wir uns auf den Fußweg in die Innenstadt. Hier fanden wir an der Piazza Immacolata das Ristorante Corallo. Zu dieser Zeit waren wir die einzigen Gäste. Am Nebentisch saßen wohl Angehörige der Betreiber des Familienrestaurants, die auf Gäste für eine private Feier warteten.

Die Bedienung hatte ihre sprachlichen Probleme mit uns. Wir konnten kein italienisch und sie weder deutsch noch englisch. Letztlich dolmetschte eine der älteren Damen vom Nebentisch. Während wir auf das Essen warteten, konnten wir dem Treiben auf der Piazza zuschauen. Der Platz war in einen Parkplatz umfunktioniert und hatte einen privaten Parkplatzeinweiser, der den knappen Parkraum effizient verwaltete und dafür eine Spende der Autofahrer erhielt.

Nachdem wir gut gegessen und bezahlt hatten – man sah dabei der Bedienung an, dass sie froh war, das mit uns hinbekommen zu haben – machten wir uns auf den Rückweg und waren letztlich froh, wieder im Wohnmobil zu sein.

Der nächste Morgen startete mit einer kalten Dusche. Als ich die Brötchen für das Frühstück im Restaurant erwarb, hatte ich das Gefühl, das der Preis für diese nicht wirklich feststand und eher geschätzt war.

Nach dem Frühstück machten wir uns wieder auf den Weg. Eigentlich hätten wir nur die 100 Meter den Berg hinab fahren müssen. Da es sich aber um eine Einbahnstraße handelte, führte uns der Weg zunächst von der Autobahnauffahrt weg. Nach einigen Schleifen durch die kleinen Gassen an dem Hügel kamen wir wieder auf die Hauptstraße und konnten letztlich auf die Autobahn auffahren. Unmittelbar nach der Auffahrt dann schon der erste Stau. Auf Grund einer Baustelle kroch der Verkehr an Neapel vorbei.

Unsere Überlegung für den weiteren Streckenverlauf war, an der Küste entlang zu fahren, um noch etwas von Land und Leuten zu sehen, da unser nächstes Ziel Ostia war. Wir fuhren auf der A1 weiter bis Marcianise. Hier verließen wir die Autobahn. Das war aber eher geahnt, als gewusst, da wir nicht die Straßenkarten dabei hatten, die uns dabei Sicherheit gaben. Wir wollten dann zwar an der nächsten Tankstelle eine Karte mit einem vernünftigen Maßstab erwerben, konnten dies aber nicht, weil die Tankstelle keine Karten führte. Also weiter und einfach der SS7 der Küste entlang folgen.

Der italienische Straßenverkehr stellt sich hierbei als schrecklich undiszipliniert dar. Bei jeder Möglichkeit wir überholt. Egal ob Sperrfläche, Überholverbot oder Gegenverkehr. Die Rücksicht der anderen wir einfach vorausgesetzt. Das Ganze macht die Fahrt dann doch recht anstrengend, da man immer noch für andere mitdenken muss.

Da sich unser Tank langsam leert machen wir uns auf die Suche nach einer günstigen Tankstelle. Die Spritpreise variieren von einer Tankstelle zur nächsten nicht unerheblich. Letztlich finden wir in Formia eine Tankstelle, wo der Liter Diesel “nur” 1,55 Euro kostet. Wieder müssen wir Bar am Tankautomaten zahlen. Es gelingt uns den Tank jedoch fast voll zu bekommen. An einem nahen Waschplatz will ich dann mit einem Angestellten aushandeln, dass dieser uns seinen Hochdruckreiniger kurz leiht, damit ich das Ungeziefer vom Alkoven entfernen kann. Er verlangt jedoch für die Minute 5 Euro und lässt auch nicht mit sich handeln. Da nehme ich dann von meinem Vorhaben Abstand.

An Terracina geht es dann ein kurzes Stück auf der Via Appia in Richtung Rom weiter. Wir halten noch kurz an einem Supermarkt und kaufen ein, bevor wir auf die SS 156 in Richtung Aprilia abbiegen. Über die Via Cristoforo Colombo kommen wir dann nach Lido di Ostia. Hier hatten wir uns den Campingplatz Internazionale di Castelfusano, der in unmittelbarer Nähe zum Meer liegt, ausgesucht. Viel los war auf diesen Platz nicht, sodass wir uns eine ruhige Ecke suchen konnten.

Nachdem wir uns eingerichtet und ausgeruht hatten, ging es erst einmal an den Strand. Der war noch nicht gesäubert, trotzdem war es angenehm bei den warmen Temperaturen wenigstens die Füße ins Mittelmeer zu halten.


Nach der Stippvisite ging es zurück zum Wohnmobil, wo wir den restlichen Tag verbrachten.

Am nächsten Morgen sind wir bereits früh wieder wach. Nachdem ich Brötchen zum Frühstück besorgt hatte, geht es gegen 09.00 Uhr mit dem Fahrrad in Richtung Ostia Antica. Der erste Streckenabschnitt am Lido entlang ist rechte entspannt, da wenig Verkehr herrscht und die Straße die Breite einer Autobahn hat. Kurz vor dem Ortskern biegen wir in ein Naherholungsgebiet ab und nehme einen Radweg durch ein Waldstück. Am Ende treffen wir auf die Via di Castel Fusano. Eigentlich müsdsten wir nur der Straße folgen, um zu unserem Ziel zu gelangen. Anfangs stellt das auch kein Problem dar, da ein Radweg vorhanden ist. Als es dann aber nur noch diesen Weg gibt, wird die Durchfahrt für Radfahrer gesperrt. Der Radweg ist noch im Bau und kann daher nur teilweise von uns genutzt werden. Letztlich missachten wir das Verbot und nutzen einfach weiter die Straße.

Am Ende der Straße treffen wir auf einen Kreuzungsbereich, den wir überqueren mussten, bevor wir zum Giardino Filippo Iaia kommen, die in unmittelbarer Nähe zu Ostia Antica liegt. Hier gönnen wir uns in einem kleinen Café einen Cappuccino. Danach geht es über die Piazza Umberto I zum Eingang von Ostia Antica.

Die Eintrittskarten für 8 Euro je Person sind schnell gekauft und wir haben noch die Hoffnung schnell Einlass zu bekommen. Hier werden wir allerdings enttäuscht. Es gibt nur ein Drehkreuz, durch das alle Besucher müssen und vor uns sind einige Klassen mit französischen Schülern. Die Lehrer haben hier die Angewohnheit das Drehkreuz zu blockieren, bis alle ihre Schützlinge durch sind. Damit wir nicht warten müssen, bis alle Schüler durch sind, schwimmen im Strom mit und sind letztlich in unmittelbarer Nähe zum Drehkreuz, sodass man uns einfach passieren lassen muss.

In den antiken Stätten biegen wir zunächst von der stark belebten Viale degli Scavi ab, um etwas Ruhe zu haben. Wir suchen uns unseren eigenen Weg durch die Sehenswürdigkeiten. Nach dem Besuch von Pompeji wirkt es zunächst nicht ganz so imposant. Dies ändert sich aber spätestens mit Erreichen des Theaters. Zum einen ist dieser Bereich sehr lebhaft, da alle Schulklassen ihre Aufführungen im antiken Stil zelebrieren und man auf diese Art einen sehr guten Eindruck von der Funktionalität erhält. Zum anderen ist die angrenzende Grünfläche umrahmt von ehemaligen Marktständen mit eindrucksvollen Mosaiken.


Ebenso imposant stellt sich dann das Kapitol mit der Curia dar. Danach bummelten wir noch durch die Straßen, bis wir letztlich zur Cafeteria und zum Bookshop kamen, wo wir erst einmal eine längere Pause einlegten. Danach ging es durch den Rest der Anlage in Richtung Ausgang zurück.

Es gehrt dann erst einmal noch mal zur Piazza Umberto I. Dort kaufen wir noch kurz ein – frisches Obst und etwas Gebäck in einer kleinen Bäckerei. Da wir nicht wieder an der Straße entlang fahren wollten, suchten wir uns eine ruhigere Strecke aus, die allerdings auch mit einem kleinen Umweg verbunden war. Wir fuhren auf der Via di Piana Bella durch Felder parallel zur Hauptstraße bis die Straße an einem Gehöft endete. Von hier führte ein Trampelpfad durch einen Pinienwald, dem wir folgten bis wir an der Viale dei Promotori wieder in den städtischen Bereich kamen.

Wir durchquerten die Stadt, bis wir wieder auf die Strandpromenade trafen. Dieser folgten wir dann nach Süden. An der Strandpromenade wollten wir uns noch ein Getränk gönnen. Wir fanden dann eine kleine Bar namens Hakuna Matata, an der einiges los war. Wir gönnten uns ein Bier, setzten uns auf die Stufen zum Strand und genossen den Blick aufs Meer.

Um 15.00 Uhr kamen wir am Campingplatz an und gönnten uns erst einmal eine erfrischende Dusche. Danach relaxten wir in der Sonne am Mobil.

Die folgende Nacht war recht unruhig. Erst packt der polnische Nachbar um 22.30 Uhr seinen LT. Danach fährt er etwa viermal in der Nacht mit seinem Pkw weg und jedes Mal sind wir wach. Letztlich war die Nacht für uns dann bereits um 07.00 Uhr beendet. Nach dem Frühstück entsorgen wir noch kurz und sind bereits um kurz vor neun auf dem Weg in Richtung Toskana.

An der Strandpromenade entlang geht es zur Autobahn 12, die direkt am Flugplatz Leonardo da Vinci vorbeiführt. Wir folgen der Autobahn bis Civitiavecchia, wo sie dann endet und als Landstraße weitergeht. Unsere erste Wahl ist der Campingplatz Pappasole, der zwischen Follonica und Piombini liegt. Bevor wir ihn erreichen, kaufen wir in Follonica noch schnell ein. Am Campingplatz dann die Überraschung – der Campingplatz hat noch nicht geöffnet. Die Saison beginnt erst am folgenden Wochenende. So lange wollen wir jedoch nicht warten und suchen uns ein neues Ziel.

Da wir beide keine große Lust mehr hatten auch noch lange Strecken abzureißen, entschließen wir uns einen Campingplatz in Marina di Bibbano anzufahren. Hier ist unsere erste Wahl der Campingplatz Le Esperidi, den wir aber sicherheitshalber vorher kontaktieren. Dort angekommen meldet uns Elli an. Sie kriegt Zonen zugewiesen, in denen wir uns einen Stellplatz suchen können. Unser Ziel ist es, möglichst dicht am Meer zu stehen, daher durchqueren wir erst einmal komplett den Platz. Wir stellen schnell fest, dass die Plätze mit Meerblick schon fest belegt sind. Fündig werden wir an einer Einmündung in eine Zone. Hier ist ein Stellplatz, der wie für unser Mobil gemacht scheint.

Wir richten uns ein und Elli gibt den Stellplatz an der Rezeption bekannt. Beim Aufbau haben wir ein kleines Problem mit dem Strom. Zunächst denken wir, dass der Anschluss defekt ist. Tatsächlich handelte es sich um einen Bedienungsfehler. An diesen Stromsäulen musste man noch einen zusätzlichen Knopf drücken, um den Strom zu aktivieren. Danach ist alles gut und wir verbringen den Rest des Nachmittags in der Sonne.

Gegen 18.30 Uhr soll es dann zum Essen gehen. Wir machen uns auf die Suche nach einem Restaurant, fanden aber im gesamten Ort kein geöffnetes Restaurant. Auf der Suche treffen wir ein Pärchen, das wir vom Campingplatz kennen. Aber auch die können uns nicht weiterhelfen. Ihr Tipp, ein Restaurant auf dem Campingplatz Casa die Caccia, erweist sich als Flop, da es nur eine erweiterte Imbissbude ist und die auch noch geschlossen ist. So sind wir etwa nach einer Stunde Suche unverrichteter Dinge wieder am Wohnmobil und machen uns eine Suppe.

Nach einem Sundowner am Strand schauen uns wir uns das Viertelfinal in Championsleague Bayern München gegen Manchester United an, das die Bayern mit 3:1 für sich entscheiden.

Da es auf dem Campingplatz und im Ort auch in absehbarer Zeit nichts gibt, machen wir uns nach dem Frühstück wieder auf den Weg. Über die Autobahn geht es nach Pisa, wo wir bereits um 10.30 Uhr am Campingplatz Torre Pendente eintreffen. Direkt nach dem Aufbau geht es in Stadt zum Sightseeing.

Erster Anlaufpunkt ist natürlich die Piazza del Doumo mit dem Torre Pendente, dem schiefe Turm von Pisa, der Dom und das Baptisterium. Hier hat sich eigentlich wenig zu den vorherigen Besuchen geändert. Es ist wie immer sehr voll und die fliegenden Händler sind auch wieder vertreten.


Unsere erste Besichtigung ist der Dom Santa Maria Assunta. Die Besichtigung ist zwar frei, aber man benötigt dennoch Eintrittskarten, die man in der Touristeninformation kostenlos erhält. Während Elli die beiden Karten für uns besorgt, warte ich vor dem Eingang und schaue mir die Touristen an. Als Elli zurückkehrt, machen wir uns an die Besichtigung. Der Dom ist ein monumentaler Bau mit einer imposanten Doppelsäulenreihe. Besonderen Eindruck hinterlassen das Kuppelfresko und ein Christus-Mosaik in der Apsis.

Nach der Besichtigung des Doms überlegen wir noch kurz, ob wir diesmal den Schiefen Turm ersteigen. Der hohe Preis von 15 € pro Person schreckt uns jedoch ab, sodass wir über die Via Santa Maria in Richtung Piazza dei Cavalieri. Nach einem Fotostopp für die verschiedenen Palazzo auf dem Platz aus der Renaissance geht es weiter durch die Altstadt. Wir folgen der Via San Frediano in Richtung Arno. Hier finden wir verschiedene kleine Plätze. Einen dieser Plätze suchen wir uns für eine Pause aus. In einem kleinen Restaurant gibt es einen Cappuccino und einen Snack.

Wir folgen danach weiter der Straße bis wir auf den Arno treffen. Diesen überqueren wir dann über die Ponte di Mezzo.

Über den Corso Italia, der Fußgängerzone geht es dann weiter bis zur Piazza Vittorio Emanuele II. Dieser Teil Pisa ist durch seine Shoppingmöglichkeiten geprägt und vermittelt nicht mehr den Charme der Altstadt, sodass wir uns wieder auf den Weg zurück machen.

Wieder an der Piazza Giuseppe Garibaldi genehmigt sich Elli erst einmal in einer Eisdiele ein typisch italienisches Eis. Die Schlange der Wartenden ließ vermuten, dass das Eis gut sein musste. Dies wurde dann durch Elli bestätigt.

Derart gestärkt ging es weiter durch die Altstadt. Über die Borgo Stretto und kleinere Gassen ging es dann zum Botanischen Garten der Stadt. Ein Blick von außen genügte uns und wir kamen danach letztlich wieder zur Piazza del Duomo, wo unsere Stadtbesichtigung dann auch endete.

Zurück am Campingplatz setzten wir uns erst einmal in die Poolbar. Hier hörten wir uns erst einmal die traurige Geschichte eines anderen Camperpaares an. Die haben bei dem Versuch der Abreise festgestellt, dass ihre hintere Beleuchtungseinrichtung funktionslos war. Nun warteten sie auf einen Servicedienst. Erst als der vor Ort erschien und eine Kabelverbindung wieder zusammen fügte, ging es für sie weiter in Richtung Süden. Bis dahin hatten wir bei einem Getränk unsere Reiseerfahrungen ausgetauscht.

Am frühen Abend ging es dann zum Essen wieder in die Stadt. Wir machten uns auf die Suche nach einem Lokal und kamen letztlich wieder auf ein Ristorante an einer kleinen Piazza an der Via Cammeo, das wir schon früher besucht hatten, als es noch Da Manfredo hieß. Aus Manfredo war mittlerweile Rosemary geworden. Die Einrichtung war jedoch immer noch dieselbe. Das Essen war jedoch mittlerweile eher mittelmäßig, sodass letztlich nur noch der nostalgische Aspekt für den Besuch sprach.

Gegen 20.30 Uhr waren wir wieder am Wohnmobil und besprachen bei einer Flasche Bier unsere weitere Tour. Zu guter Letzt entschieden wir uns noch für einige entspannende Tage am Gardasee, sodass wir am nächsten Tag bereits um 09.00 Uhr den Campingplatz auf die A 12 in Richtung Norden verließen.

Kurz bevor es auf der A 15 weiterging, fuhren wir in Santa Stefano di Magra zum Tanken von der Autobahn ab. Der Navi zeigte drei Tankstellen in der näheren Umgebung an und ich suchte mir eine Route raus, die uns an allen Drei vorbeiführte, damit ich die günstigste Tankstelle dann auswählen konnte. Bevor es jedoch ans Tanken ging, entdeckten wir einen Discounter. Schnell suchten wir diesen auf und erwarben noch etwas Grillgut und frische Getränke.

Die Anfahrt zu den Tankstellen gestaltete sich dann etwas schwierig. Die Gassen hatten zwar grundsätzlich die richtige Breite für uns Wohnmobil, allerdings hatte man die parkenden Pkw nicht berücksichtigt. Nachdem wir uns durch die kleinen Gassen geschlängelt hatten standen wir schon vor der günstigsten Tankstelle und fütterten den Tankautomat mit 20-Euro-Scheinen bis der tank annähernd gefüllt. Dann ging es auf die Autobahn zurück.

In einer unsererseits beschaulichen Fahrt, denn wir hatten ja viel Zeit, ging es über die A 15 bis nach Parma. Von dort ein kurzes Stück A 1 bis wir zur A 21 kamen. Hier machten wir dann auch auf einer Raststätte unsere erste und einzige längere Pause, bevor wir bei Brescia auf die A 4 fuhren. Gut, dass wir dieser nur die wenigen Kilometer bis zur Abfahrt Desenzano folgen mussten, da sie stark befahren war und der Verkehrsfluss zeitweilig drohte ins Stocken zu geraten.

Bereits um 14.00 Uhr trafen wir am Campingplatz Sirmione ein. Es ging dann mit dem Stellplatz und der Einrichtung hin und her. Nach drei unterschiedlichen Stellplätzen, die uns aus unterschiedlichen Gründen nicht zusagten, richteten wir uns auf einer Fläche neben dem Stellplatz 157 ein. Mittlerweile war es 16.00 Uhr geworden und wir gönnten uns erst einmal etwas Ruhe.

Gegen 17.45 Uhr machen wir einen Spaziergang, der mit einem Kaffee am Minimarkt und Restaurant des Campingplatzes endet. Danach machen wir es uns im und am Wohnmobil gemütlich. Zum Abendessen gibt es dann kleine gefüllte Schnitzelröllchen, die wir beim Lidl eingekauft hatten. Eigentlich wollten wir sie grillen, aus der Pfanne schmeckten sie aber auch sehr gut.

Am nächsten Morgen ging es für erst einmal zum Brötchen holen. Im Minimarkt bezahlte ich diese nach Gewicht – auch eine ganz neue Erfahrung. Bis 10.00 Uhr genossen wir dann noch die Sonne am Platz, bevor es mit dem Fahrrad in Richtung Sirmione ging.

Die Scaligerburg schließt die Stadt vom Festland ab. Gleichzeitig ist das alte Kastell mit seiner Zugbrücke der einzige Zugang zur Stadt.

Zunächst ging es durch die Via Dante Alighieri in Richtung Ostufer. Dort fanden wir am Strand ein Café, in dem wir uns erst einmal einen Cappuccino gönnten.

Danach folgte ein Fotostopp am Strand und dann ging es am Ostufer entlang in Richtung Nordspitze.

Auf Höhe des Lido delle Bionde ging es dann auf die Via Ciao Valerio Catullound wieder in Richtung des Zentrums. Als wir dieses erreicht hatten und alle kleinen Gässchen abgegangen waren, gönnten wir uns zunächst eine kurze Pause am Wasser des Westufers. Hierzu gingen wir einfach ans Ende der Piazza Porte. Elli machte sich dann noch einmal gezielt auf die Suche nach Eierbechern. Als sie dies alles abgeschlossen hatte, kaufte sie sich noch eine Pizza auf die Hand, die direkt vor ihren Augen belegt und zubereitet wurde. Nachdem sie diese auf einer Bank an der Scaligerburg verzehrt hatte, gönnte sie sich noch ein Eis, bevor es dann zu den Fahrrädern zurückging.

Am frühen Nachmittag waren wir dann wieder an unserem Stellplatz und genossen den Rest des Tages bei strahlendem Sonnenschein.

Der nächste Morgen stand im Zeichen der Rückfahrt. Wir wollten es jedoch genießen und beschlossen zunächst auf der Landstraße am Gardasee entlang zu fahren. Von diesem Vorhaben nahmen wir allerdings in Affi bereits Abstand, da sehr viele Fahrradfahrer unterwegs waren und es sehr müßig war, diese immer wieder auf den engen Straßen zu überholen.

Also auf die Brennerautobahn in Richtung Österreich. Auf unserer Fahrt in Richtung Norden stellten wir dann fest, dass der rechte Lautsprecher immer wieder Aussetzer hatte. Bei der ersten Rast auf einem Parkplatz machte ich mich über ihn her und stellte fest, dass ein Kabel abgerutscht war.

Es ging dann bis Innsbruck auf der Brennerautobahn. In Innsbruck-Süd fuhren wir von der Autobahn ab, um die Vignette zu sparen. Dies war zu der jetzigen Zeit problemlos möglich, da auf Grund des Sonntags eh wenig Verkehr herrschte und wir auch sehr gut in der Zeit lagen. Wir fuhren auf der L 11 bis Telfs und von dort direkt zum Fernpass.

Gegen 15.00 Uhr trafen wir dann am Wohnmobilpark in Füssen ein. Schnell war ein Stellplatz eingenommen und die Anmeldung abgewickelt. Beim Anschließen an die Stromsäule stellten wir fest, dass für unseren Stellplatz Nr. 40 sogar noch Guthaben vorhanden war, sodass wir nicht ganz so viel Kleingeld in Strom investieren mussten.

Bis 17.30 Uhr blieben wir am Platz, dann ging es zum Essen in die Stadt. Nach einer kurzen Orientierungsrunde durch die Innenstadt entscheiden wir uns für das Lokal “Zum Hechten”.

Nach dem ein oder anderem Bier und einer guten Schweinshaxe geht es wieder zurück in Richtung Stellplatz. Elli entdeckt in der Fußgängerzone noch eine Apotheke, die selbstgemachten Honig verkauft. Kurzentschlossen schlägt sie zu und kauft sich einige kleine Gläser in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen.

Bereits um 07.00 Uhr sind wir am nächsten Morgen auf den Beinen. Nach dem Frühstück geht es dann um 08.00 Uhr in Richtung Heimat. Es läuft soweit auch alles ganz gut. Erst gegen 12.00 Uhr haben wir den ersten Stau. Der ist jedoch gleich so heftig, dass wir von der Autobahn abfahren und über die B19 in Richtung Werneck fahren.

Kurz bevor es wieder auf die Autobahn geht, machen wir noch an einem Autohof Rast zum Essen und Tanken. Danach geht es weiter. Je weiter wir nach Norden kommen, umso schlechter wird das Wetter. Hatten wir in Süddeutschland noch strahlenden Sonnenschein, setzte in Hessen regen ein und in Südniedersachsen wurde es zudem stürmisch. Auf Höhe Göttingen hörten wir mit einmal einen Knall am Wohnmobil, den wir nicht sofort zuordnen konnten. Wir hielten am nächsten Parkplatz und stellten fest, dass die Dachhaube im Alkoven offen stand. Bei Starkregen und sturmartigen Windböen machte ich mich an notdürftige Reparatur. Als wir gegen 17.15 Uhr wieder in Harsum einparken, stellte ich bei einem neuerlichen Blick aufs Dach fest, dass die Verklebung der beiden Hälfte sich gelöst hatte und im Weiteren ein Austausch der Dachhaube die Folge war. Dies blieb aber der einzige Mangel aus einem insgesamt sehr schönen Trip.

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