Dangast
(17. Juni 2012 – 24. Juni 2012)
Im Gegensatz zum Vorjahr wollten wir wieder einmal etwas ändern. Diesmal betraf es den Zeitraum unserer Reise. Erstmalig waren wir vor den Sommerferien unterwegs. Das Ganze natürlich in der Hoffnung besseres Wetter zu haben. Ansonsten machten wir es uns recht einfach und fuhren in das Ferienhaus in Dangast, das wir schon zweimal zuvor als Reiseziel gewählt hatten. Da wussten wir jedenfalls, was das Umfeld zu bieten hatte.
Am Samstag, dem 16. Juni 2012 fuhr ich schon einmal vor, erledigte die wesentlichen Einkäufe und richtete mich schon einmal ein. Am Sonntag kamen dann Ansgar und Lars nach. Sie fuhren gegen 11.00 Uhr in Sorsum los und trafen gegen halb zwei am Ferienhaus ein. Während der Wartezeit machte ich schon einmal einen Gang durch Dangast und reservierte einen Stellplatz für Elli und mich zu einem späteren Datum und eine Tisch im “Alten Zollhaus” für das gemeinsame Abendessen. Das war etwas problematisch, da an dem Abend Deutschland spielte und alle vor dem Spiel noch Essen gehen wollten. Trotzdem schaffte es Hamid uns einen Tisch für 17.30 Uhr zu reservieren.
Nachdem ich das alles erledigt hatte und auf der Terrasse auf das Eintreffen von Ansgar und Lars wartete, schaffte ich es, mein Handy zu schrotten. Trotz Stoßfestigkeit hielt es dem Sturz aus knapp einem Meter Höhe nicht stand und das Display splitterte. Es war zwar danach noch funktionsfähig, aber auf die Touren nahm ich es lieber nicht mehr mit, da ich Angst hatte, dass das Display ganz zerspringt.
Der Rest des Tages ist schnell erzählt. Als Lars und Ansgar eintrafen und sich ebenfalls eingerichtet hatten, saßen wir bis zum Essen auf der Terrasse und tranken bereits das ein oder andere Bier. Nach dem Essen kamen wir pünktlich zum Fußballspiel zurück ins Ferienhaus. Die abschließende Vorrundenpartie Deutschland gegen Dänemark ging 2:1 aus und Deutschland hatte das Viertelfinale der Euro 2012 erreicht, wo sie auf Griechenland treffen würden.
Am nächsten Morgen nahm dann alles seinen gewohnten Lauf. Ich holte (wie eigentlich immer) die Brötchen und wir frühstückten gemeinsam. Danach ging es auf unsere erste Fahrradtour. Sie sollte uns nach Wilhelmshaven führen. Mit leichtem Rückenwind ging es am Deich entlang und an der Abzweigung Mariensiel machten wir die erste ausgedehnte Pause. Als es dann am Südstrand entlang weiter ging, fing es leicht an zu regnen. Dies steigerte sich dann zu einem Gewitter. Unmittelbar neben uns im Jadebusen schlugen die Blitze ein. Als es dann auf den letzten Kilometern den Deich hinauf ging, hatten wir schon gehörig Respekt vor dem Wetter und hofften, dass uns kein Blitz erwischt.
Unmittelbar nachdem wir die Arkaden am Südstrand erreicht hatten, fing es dann richtig an zu regnen. Wir überbrückten die Wartezeit auf besseres Wetter mit einem Getränk und beschlossen nach einem Blick an den Himmel lieber die Rückfahrt anzutreten. Das taten wir dann auch, allerdings bei Gegenwind, was die Sache nicht einfacher machte. Gerade auf der langen Geraden bei Cäciliengroden machte sich der Wind stark bemerkbar.
Bereits gegen 13.00 Uhr waren wir wieder am Ferienhaus. Den Nachmittag verbrachten wir mit einem Bummel durch Varel und dem Einkaufen für das Abendbrot. Das Abendprogramm bestand dann wieder aus Live-Übertragungen von der Euro 2012.
Für den nächsten Tag hatten wir uns die Tour um den Jadebusen herum nach Eckwarderhörne vorgenommen. Bereits um 10.00 Uhr ging es los und der erste Teil der Strecke bis zum Vareler Hafen verlief ereignislos bei windstillem und sonnigem Wetter. Danach wollten wir eigentlich dem Deich am Jadebusen entlang folgen. Leider war diese Strecke auf Grund der anstehenden Deicherhöhung und der damit verbundenen Bauarbeiten gesperrt und wir mussten die Umleitung fahren, die uns an der Kreisstraße 197 entlang führte. Den Radweg, den wir aus den Vorjahren als gut in Erinnerung hatten, war mittlerweile allerdings auf Grund der Unebenheiten sehr gewöhnungsbedürftig. Jeder Versuch an die Deichstraße zurück zu gelangen, wurde durch die Baustelle vereitelt, so dass wir bis Beckmannsfeld an der Straße fuhren. Erst danach ging es wieder auf Nebenstraßen und die Deichstraße. Das letzte Stück der Strecke führte dann an der Außenseite des Deiches, also direkt am Ufer des Jadebusens, entlang.
Pünktlich zur Mittagszeit erreichten wir nach etwa 40 Kilometer Strecke das Seezeichen bei Eckwarderhörne. Wir gönnten uns am dortigen Imbiss einen Snack, wobei wir feststellten, dass augenscheinlich alle Preise Verhandlungssache waren, was wir dann auch ausnutzten. Die Zubereitung der Speisen nahm dann auch noch etwas Zeit in Anspruch. So dauerte die Zubereitung eines Matjes-Brötchens gut 10 Minuten.
Nach dem Imbiss ging es dann zurück. Da wir uns nun nicht mehr orientieren mussten und wir weniger Pausen machten, ging es etwas zügiger zurück. Die letzte Rast machten wir dann am Vareler Hafen. Von hier aus ging es am Deich weiter, allerdings bei starkem Gegenwind. Ansgar und ich wechselten uns auf den letzten 10 Kilometern mit der Führungsarbeit ab und versuchten so Lars zu entlasten. Nachdem wir die insgesamt knapp 80 Kilometer geschafft hatten, waren wir echt platt.
Auf Grund der anstrengenden Tour vom Vortag, wollten wir es am Folgetag etwas ruhiger angehen lassen und wählten den Neuenburger Urwald als Ziel. Auf einer Strecke durch das Deichhinterland ging es nach Ellenserdammsiel. Nachdem wir hier die Autobahn überquert hatten, wollten wir einen Verbindungsweg nach Driefel nehmen, der auf der Fahrradkarte verzeichnet war. Leider war er nur auf der Fahrradkarte vorhanden. Im wirklichen Leben endete dieser Weg auf einer Wiese, so dass er für uns nicht weiter in Betracht kam. Zudem war in diesem Teil die Baustelle eines Windparks, was die Orientierung auf Grund der vielen angelegten Baustraßen nicht einfach machte, so dass wir direkt nach Steinhausen fuhren, um die Strecke über Bockhorn zu wählen. Dorthin ging es über die Straße. Es folgte die letzte Teilstrecke durch den Neuenburger Urwald zum Urwaldhof, wo wir ein leichtes Mittagessen einnahmen.
Für den Rückweg fragten wir die Bedienung nach einem Radweg an der B 437 entlang in Richtung Bockhorn. Obwohl die Strecke direkt an ihrem Lokal vorbeiführte konnte sie nicht sagen, ob ein Radweg vorhanden wäre. Wir schauten dann selbst nach und fanden tatsächlich einen vor, der uns an Bockhorn vorbei bis Seghorn führte. Dort machten wir am Fahrradmuseum noch eine kurze Pause, bevor es auf das letzte Teilstück über Jeringhave nach Dangastermoor und Dangast ging. Die Strecke, geprägt durch leichte Steigungen und starkem Gegenwind, machte uns ganz schön zu schaffen.
Zurück in Dangast gab es erst einmal ein Bierchen auf der Terrasse. Währenddessen meldet sich die Fiat-Werkstatt und gibt eine kurze Sachstandsmeldung zur momentanen Reparatur des Wohnmobils. Wichtigster Eckwert war, dass der Kilometerstand genullt werden musste. Nachdem wir einige Stunden relaxt hatten, ging es abends ins griechische Restaurant Dionysos in der Düsternstraße zum Essen. Unserer Empfindung nach eine gute Wahl vor dem anstehenden Viertelfinalspiel gegen Griechenland.
Für den folgenden Tag hatten wir wieder eine anspruchsvollere Tour geplant. Hooksiel war unser Ziel. Bis Mariensiel ging wieder alles ohne Probleme. Danach hatten wir leichte Orientierungsprobleme. Den einzigen Anwohner, den wir trafen und befragen konnten, hatte gerade einen Kehlkopf-OP hinter sich und war dem Entsprechend schwierig zu verstehen. Letztlich folgten wir der Beschilderung in Richtung Hooksiel, nachdem wir sie erst einmal gefunden hatten. Über Fedderwarden und Sengwarden ging es nach Hooksiel. Bei der Einfahrt in den Ort komme ich zu Fall, da ich schnell genug aus den Pedalen komme, als wir an einer roten Ampel halten müssen. Die Folge waren leichte Abschürfungen am rechten Schienbein.
Bereits um 11.15 Uhr waren wir in Hooksiel angekommen. Nach etwas Sightseeing – Alter Hafen und Fußgängerzone – gönnten wir uns ein Fischbrötchen, bevor es in Richtung Hooksieler Schleuse weiterging. Die Strecke dorthin führte durch ein Naherholungsgebiet. In einer mit Gebüsch schlecht einsehbaren Linkskurve kam es dann fast zu einem Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden E-Bike-Fahrer, der den Außenradius der Kurve wählte, statt auf seiner Fahrspur zu bleiben. An der Hooksieler Schleuse genossen wir dann bei Sonnenschein den Blick nach Schillig und auf die Vogelinsel Mellum. Danach ging es direkt am Ufer weiter. Auf kilometerlangen geraden Strecken zog sich der Weg bis zum Jadeport und im weiteren Verlauf zum Ölhafen hin. Von dort an wollten wir eigentlich weiter am Ufer entlang durch die weiteren Häfen fahren. Die Strecke war auch als Fahrradweg auf der Karte verzeichnet. Leider machte uns die Bundeswehr, die diese Hafenteile nutzte, einen Strich durch die Rechnung, indem sie es als militärischen Sicherheitsbereich sperrte. Da die Strecke über die Kaiser-Wilhelm-Brücke durch deren Umbau gesperrt war, ging es durch die Stadt bis zum großen Hafen. Dort machten wir noch eine Pause bevor es dann nach Mariensiel und weiter über Cäciliengroden (natürlich wieder bei Gegenwind) zurück nach Dangast ging.
Dort trafen wir gegen 16.15 Uhr ein und gönnten uns erst einmal ein Eis in der Eisdiele bevor wir noch ein paar Mitbringsel einkauften. Das Abendessen nahmen wir dann im italienischen Restaurant Mamma Mia in Dangast ein.
In der Nacht hatte es gewittert. Ich habe davon nicht viel mitbekommen, da mein Schlafzimmer in die Gegenrichtung lag. Ansgar und Lars berichteten jedoch, dass das Wetter heftig auf ihre Fenster getroffen sei.
Gegen 10.00 Uhr ging es dann nach dem Frühstück los in Richtung Mühlenteich. Über Dangastermoor fuhren wir nach Jeringhave und von dort durch den Wald zum Mühlenteich. Am Waldschlösschen Mühlenteich, einer Beautyfarm, die wir allerdings nicht nutzten, machten wir dann eine kurze Getränkepause. Danach ging es über die Landstraße nach Obenstrohe, wo wir Reni einen kurzen Besuch abstatteten.
Von dort aus ging es dann durch den Vareler Stadtwald und die Innenstadt zum Vareler Hafen. Bei leichtem Rückenwind und Gefälle rollte es ganz gut und wir schafften es die durch VZ 274 angeordnete Höchstgeschwindigkeit zu halten. Auf Höhe der Keksfabrik musste mich dann unbedingt ein Autofahrer noch überholen, um direkt vor mir einzuscheren und gleichzeitig stark abzubremsen. Ich hoffe, dass er die Flüche gehört hat, mit denen ich ihn bedacht habe.
Am Vareler Hafen gönnten wir uns dann ein Fischbrötchen und ein Getränk. Da es mit Rückenwind weitergeht, war es für mich das erste alkoholische Getränk während einer Tour. An der Schleuse fängt es dann leicht zu regnen, was aber der zügigen Rückfahrt keinen Abbruch tut. In Dangast angekommen, kaufen wir noch kurz für das Abendessen ein, da wir beabsichtigen selbst zu kochen. Während Lars und ich im Geschäft sind, fängt es erneut an zu regnen. Diesmal kurz und heftig. Nach etwa 30 Kilometern sind wir wieder an der Ferienwohnung. Diesmal aber nicht geschlossen, da Lars und Ansgar noch eine Tisch im ‘Alten Zollhaus’ für den nächsten Abend reservieren.
In der Ferienwohnung relaxen wir erste einmal, bevor wir zeitgerecht vor dem EM-Viertelfinale unser Essen zubereiten. Es gibt Schweinegeschnetzeltes in Rahmsause mit Spätzle als Beilage. Leider hatten wir vergessen, die Pilze für das Geschnetzelte mitzubringen. Geschmeckt hat es trotzdem. Danach folgte ein neuerlicher Fußballabend. Deutschlang schlägt Griechenland mit 4:2 und zieht ins Halbfinale ein, das sie dann später gegen Italien verloren.
Den letzten Tag in Dangast wollten wir fahrradfrei gestalten. Nach dem ausgiebigen Frühstück machten wir einen Bummel durch Dangast. In der Kuranlage trafen wir auf die Minigolfanlage und machten kurz entschlossen eine Runde.
Lars siegte mit 40 Schlägen, gefolgt von Ansgar mit 43 und meiner Person mit 46. Keine Glanzleistung, aber spannend bis zum letzten Loch, da sich hier erst alles entschied.
Nachdem wir gegen 13.00 Uhr zurück an der Ferienwohnung waren, ging es noch einmal in die Stadt. Wir brachten das Leergut weg und fuhren zum Werksverkauf der Keksfabrik Bahlsen, um für die Familien einzukaufen. Danach gönnten wir uns erneut ein Fischbrötchen und ein Getränk, bevor es zurückging.
Das Abendessen fand dann erneut im Alten Zollhaus statt. Die Portionen waren wieder sehr reichhaltig und wir mussten uns echt bemühen, die Teller leer zu kriegen.
Der folgende Tag war dann der Rückreisetag. Nachdem wir unsere Klamotten verstaut hatten und die Ferienwohnung sauber hinterlassen hatten, ging es nach Hause. Es war übrigens der erste Tag, an dem es bereits morgens regnete und auch nicht wieder aufhörte, sodass wir dieses Jahr mit dem Wetter eigentlich Glück gehabt hatten.
Tourendaten
Datum |
Trip |
Zeit |
AVS |
Vmax |
18.06.2012 |
33,66 |
1:37:22 |
20,75 |
34,9 |
19.06.2012 |
79,41 |
3:43:14 |
21,34 |
37,4 |
20.06.2012 |
35,27 |
1:45:29 |
20,00 |
40,1 |
21.06.2012 |
72,68 |
3:46:30 |
19,25 |
37,4 |
22.06.2012 |
31,23 |
1:33:41 |
20,00 |
32,3 |
|
252,25 |
12:26:16 |
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