Piesendorf (Österreich)
( Januar 1993)
Dies war unser erster gemeinsamer Skiurlaub.
Unsere Nachbarn Ulrike und Jörg hatten eine Truppe von 9 Leuten aus ihrem Bekanntenkreis zusammengesucht, mit denen es in den Skiurlaub gehen sollte.
Die Beiden haben auch alles geplant, so dass wir nur noch herunterkommen mussten.
Als Ziel hatten sie Piesendorf in der Europaskiregion bei Zell am See ausgesucht.
Am späten Freitagabend ging es los, da wir die Nacht durchfahren wollten. Erste Rast war dann in Geiselwind, wo wir uns bei McDonalds noch einen Imbiss gönnten, obwohl die gerade zum Putzen schließen wollten.
Auf der A 9 vor München dann die Überraschung – Schneechaos. Gott sei Dank hält es nicht lange an, so dass wir trotz allem gut vorankamen. Am frühen Vormittag kommen wir in Piesendorf an. Nachdem wir erst einmal an der Ferienwohnung vorbei gefahren waren, erreichten wir sie doch zeitgerecht. Leider konnten wir noch nicht die Zimmer beziehen, so dass wir uns erst einmal umzogen und zum Skifahren auf den Nagelköpfl am Walchen fuhren.
Hier machte Elli ihre ersten Versuche auf den Skiern. In unserer Gruppe war sie damit nicht alleine. Letztlich klappte es nach einiger Zeit bei allen ganz gut.
Nach dem Mittag kamen wir gar nicht mehr raus aus der Skihütte, die am Ende der Piste stand. Von der Fahrt und der sportlichen Betätigung geschlaucht, gönnten wir uns einige alkoholische Getränke. Danach ging es zur Ferienwohnung, wo wir uns in unsere Zimmer einquartierten. Ein kleiner Abendspaziergang rundete den Tag ab.
Am nächsten Morgen hatte es leicht geschneit. Wir fuhren mit der Gondel auf die Schmittenhöhe und wählten von dort aus zunächst die blaue Abfahrt zurück zur Talstation der Gondel.
So ging es dann den Tag über weiter, bis wir alle einigermaßen fit waren. Gegen 16.00 Uhr beendeten wir den Tag auf der Piste.
Am Abend stand dann das erste Essen im Ort an. Wir hatten in Erfahrung gebracht, dass wir außerdem Eisstockschießen machen konnten. Mittlerweile hatte es jedoch angefangen zu schneien und die Flocken wurden immer größer. Als wir am nächsten Morgen aufwachten und zum Milchautomaten im Stall gingen, war alles unter einer dicken weißen Schneedecke begraben. Auf den Autos lag etwa ein halber Meter Neuschnee, so dass wir die erst einmal vom Schnee befreien mussten, bevor es zum Skifahren ging.
Wir starteten wieder auf der Schmittenhöhe und fuhren durch den Neuschnee über die Areitbahn. Jörg hatte unsere Verpflegung in einem Rucksack dabei. Ich führte eine Kamera mit, womit wir einiges an Gepäck transportierten.
Auf halber Strecke war dann eine Kante in der Piste, die wir als Schanze nutzen wollten. Gott sei Dank war viel Neuschnee auf der Piste. Fast alle schlug es danieder. Wir machten dann Pause in einem nahen Heuschober, um uns zu stärken und von den Stürzen zu erholen.
Gegen Ende der Areitbahn machte sich dann der Kräfteverschleiß durch die nicht präparierte Neuschneepiste bemerkbar. In Sichtweite des Schirmes verweigerte Elli dann alle Ratschläge und trotzte etwas rum. Letztlich fuhr sie Piste allein zu Ende, so dass wir alle gemeinsam unterm Schirm ein Abschlussgetränk nehmen konnten.
Mit diesem Erlebnis im Gedächtnis teilten wir uns die nächsten Tage beim Fahren immer etwas in Neigungsgruppen auf und fanden dann zu den einzelnen Mahlzeiten wieder zusammen. Lediglich die Tour auf den Maiskogel machten wir wieder zusammen, wobei wir an der Gondelstation starteten und an, bzw. in der Baumbar endeten.
Erwähnenswert wäre noch unser Abendprogramm, das sich auch in gemütlichen Abenden in der geräumigen Ferienwohnung darstellte. Bei einem dieser Abende machten wir Feuerzangenbowle. Leider sammelte sich der Alkohol in dem Zuckerhut und als die Flamme diesen erreichte, explodierte der Zuckerhut. Teile brennenden Zuckers flogen umher. Leidtragender war Jörg, dessen Pullover kurzfristig Feuer fing. Es ging jedoch alles glimpflich aus.
Einen anderen Abend verbrachten wir in Zell am See. Nach einem ausgiebigen Stadtbummel ging es in ein uriges Restaurant namens Kupferkessel zum Essen.
Aber auch in Piesendorf wurden wir fündig, was die urigen Restaurants betraf. Auf der Suche nach Schweinshaxen wurde Elli fündig. Eigentlich suchte sie eine Möglichkeit zu telefonieren – Handys gab es noch nicht – und trat eines Abends in dieses besagte Restaurant ein. Während sie auf ihr Gespräch wartete, wurde sie von den Dorfbewohnern mit Schnaps abgefüllt, so dass leicht bis mittelstark betrunken in die Ferienwohnung zurückkehrte. Was sie aber auf jeden Fall mitbrachte, war die Information, wo wir unsere Schweinshaxe bekommen, was wir dann auch am nächsten Abend gleich in die Tat umsetzten.
Nach sieben herrlichen Tagen, mit ganz viel Schnee, war dann der Skiurlaub auch schon vorbei.
Erstmals nach dieser Woche nahm ich meinen Fiat Uno wieder in Betrieb und wir fuhren nach Deutschland zurück.