Burg im Spreewald (2001)
Dieser Urlaub stand für uns unter dem Motto ‘Aktivurlaub’, soweit dass mit den Kindern möglich war. Gemeinsam mit Klaus und Dorith Pätzold hatten wir uns auf die Suche nach einer Ferienregion und einer entsprechenden Wohnung für uns gemacht. Schnell wurden wir im Spreewald fündig. Im September gönnten wir uns eine Woche in einer Ferienwohnung in Burg im Spreewald.
Nach unserer Ankunft richteten wir uns erst einmal ein. Familie Pätzold bezog die Wohnung im Erdgeschoss, wohingegen wir die Wohneinheit darüber für uns belegten.
Unser erster Weg führte uns zum Einkaufen. Danach setzten wir uns zusammen und planten die Urlaubstage. Dorith hatte einige Erfahrungswerte aus dem Spreewald, die sie einfließen ließ. Es folgte noch ein kurzer Spaziergang durch Burg.
Am ersten Tag machten wir eine Pkw-Tour nach Gubin in Polen. Wir parkten unsere Fahrzeuge vor der Grenzstation und gingen zu Fuß auf die polnische Seite.
Zur damaligen Zeit war der Markt noch überschaubar und bei weitem nicht so groß, wie beispielsweise in Schwinemünde. Nachdem wir uns mit dem Nötigsten versorgt hatten, fuhren wir über den Tagebau Jänschwalde zurück. Wir machten einen Stopp am Aussichtspunkt Grötsch und waren sichtlich beeindruckt, von der Größe des Abbaugebietes und dem eingesetzten Gerät.
Auch erhielten wir Informationen über die Umsiedlungen, die zur Nutzung des Gebietes durchgeführt wurden.
Am Abend ging es dann zum Essen in das Restaurant “Deutsches Haus” in Burg. Vorher hatten wir uns beim nahen Bootsvermieter erkundigt, wie das mit dem Anmieten der Boote abläuft und was für uns sinnvoll wäre.
Am nächsten Tag machten wir dann unsere erste Fahrradtour. Die Kinder fuhren zu dieser Zeit noch nicht selbst, sondern durften noch den Luxus des Fahrradsitzes genießen. Da das Wetter nicht sehr beständig war, wurden sie dick eingepackt, um die Fahrt so genießen zu können. Über die Ringchaussee ging es los in Richtung Norden. Kurze Zeit später erreichten wir das Landhotel Burg, das mit einem kleinen Streichelzoo aufwarten konnte. Hier machten wir unsere erste Pause und die Kinder konnten sich die Beine vertreten.
Weiter ging es an der Ringchaussee und am Nordumfluter bogen wir in Richtung Westen ab, um über die ausgezeichneten Radwege in Richtung Straupitz zu fahren. Bereits am Nordumfluter nahmen wir die ersten Pilze wahr, die am Wegesrand wuchsen. Hierbei handelte es sich hauptsächlich um Fliegenpilze, die besonders die Kinder interessant fanden. Unser weiterer Weg zu den Eichen, die als Naturdenkmäler in der Karte verzeichnet waren, führte uns durch Waldgebiete, in denen wir spontan anfingen, Pilze zu sammeln.
Wir wurden auch fündig und den Fund des Tages machte Sönke,
der auch sichtlich stolz darauf war.
Nachdem wir genug Pilze gesammelt hatten, ging es weiter nach Straupitz. Nach einem kurzen Stopp an der Schinkel-Kirche machten wir uns auf die Suche nach einem Pilzkundigem, da die Mädels nicht sicher waren, welche Pilze wirklich essbar waren. Da wir keine Apotheke fanden, die diese Aufgabe übernahm, wurden wir an einen Forstbeauftragten verwiesen. Dieser sah sich unsere Fundstücke an und bescheinigte, dass alle essbar wären.
So ging es dann weiter zu unserem eigentlichen Fahrtziel, dem Natur-Cafegarten Jank in Straupitz, das an der Cottbusser Straße liegt. Hier gönnten wir uns ein Mittagessen und machten uns dann auf den Weg zurück in Richtung Burg im Spreewald. Allerdings nicht ohne vorher einen Stopp am Bismarckturm einzulegen und diesen, trotz Eintrittsgeld, zu erklimmen. Von hier oben hatten wir eine wunderbare Aussicht über das Biosphärenreservat Spreewald.
Zurück in der Ferienwohnung wurden die gesammelten Pilze von unseren Frauen für ein Abendessen zubereitet, während Klaus und ich mit den Kindern im Garten spielten.
Für den folgenden Tag stand eine Kanufahrt auf unserem Programm. Wir hatten uns ja bereits schon vorher über das Entleihen des Bootes informiert. Nun sollte es tatsächlich stattfinden. Die Kinder bekamen ihre Schwimmwesten und amüsierten sich köstlich.
Wir selbst erhielten eine Karte der Fließe und einige Tipps zur Länge aus Ausgestaltung der Tour. Die Ratschläge beherzigten wir und wählten als Ziel den Spreewaldhof Leipe. es war eine wirklich interessante Tour dorthin. Das lag zum Einen daran, dass uns das Biosphärenreservat mit seinen Fließen bis dato gänzlich unbekannt war und die Nähe zur Natur einfach einmalig ist. Aber auch an den neuen Herausforderungen, die einem immer wieder gestellt wurden. So mussten wir das erste Mal in unserem Leben selbst schleusen. Und das, wo wir uns auf den Booten noch nicht einmal richtig wohl fühlten.
Nach dem Mittagessen auf dem Spreewaldhof ging es zurück. Wir hatten eine Alternativstrecke als Route gewählt. Leider war diese durch ein Wehr versperrt. Vor die Wahl Rückweg oder Boote tragen gestellt, entscheiden wir uns für letzteres. Danach erreichten wir ohne weitere Probleme den Südumfluter, um direkt zum Bootsverleih zurück zu gelangen. Die folgenden, knapp 6 Kilometer legten wir bei permanentem Gegenwind zurück. das kostete uns echt Kraft und wir waren dementsprechend erschlagen, als wir das Ende unserer Bootstour erreichten.
Am nächsten Tag folgte eine Pkw-Tour in die Spreewaldstadt Lübbenau. Hier bummelten wir am Hafen entlang und durch das Stadtzentrum. Letztlich nutzten wir den Aufenthalt um etwas zu essen und auch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen.
Am darauffolgenden Tag ging es dann wieder mit dem Fahrrad los. Diesmal war der Museumsort Lehde unser erklärtes Ziel. Über Leipe folgten wir dem Gurkenradweg bis zum Eingang des Museumsdorfes. Hier stellten wir die Fahrräder ab, die wir zuvor über eine Brücke tragen mussten, und machten uns an die Besichtigung des Dorfes.
Im Anschluss ging es über den Gurkenradweg und die Ringchaussee noch einmal zum Bismarckturm, wo wir die Fahrradtour bei einem Bier am Imbissstand ausklingen ließen.
Der Letzte Tag unseres Aufenthaltes war gleichzeitig unser Reisetag. Beim Verlassen des Spreewaldes wollten wir noch einmal Station in Schlepzig machen. Nach einer kurzen Autofahrt parkten wir unsere Fahrzeuge in der Nähe der der Brauerei und machten uns zu Fuß auf die Erkundung des Ortes. Wir stellten fest, dass auch hier eine Anlegestelle für die Spreewaldkähne war und entschlossen uns kurzfristig noch eine Tour mitzumachen. Die war auch recht lustig.
Nicht so lustig war das anschließende gemeinsame Essen in einer Gaststätte im Ort. Leonard hatte seinen eigenen Kopf und versuchte diesen beim Essen mit aller Gewalt durchzusetzen. Seine Eltern versuchten dagegen zu halten. Das Ergebnis ersparten wir uns.
Damit endete unser erster Aufenthalt im Spreewald und wir stellten übereinstimmend fest, dass es sich wirklich gelohnt hatte. Schöner hätte es nur sein können, wenn das Wetter beständiger schön gewesen wäre.